Laien-Theater: Die Geesthachter Bürgerbühne feiert ihr zehnjähriges Bestehen

Der Papst kommt nach New York und wird dann von dem jüdischen Taxifahrer Samuel Leibowitz entführt - zu ihrem zehnjährigen Bestehen hat sich die Geesthachter Bürgerbühne die Komödie "Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde" von Joao Bethencourt ausgewählt. "Das Stück ist ein liebevoller und augenzwinkernder Blick auf die Menschlichkeit", sagt die Regisseurin Sabine Thieme.

Doch die leise daherkommende Komödie des brasilianischen Dramatikers war nicht die erste Wahl des Ensembles zum Bühnengeburtstag. "Ursprünglich war ein anderes Stück eingeplant", so Thieme, "doch einer der Hauptdarsteller wurde mitten in den Proben krank." Aufgrund der aufwendigen Choreografien des ursprünglichen Stücks konnte der Charakter nicht einfach neu besetzt werden. Im Mai dann die endgültige Entscheidung: Ein neues Stück wird einstudiert.

Schwierige Situationen sind nicht neu für Sabine Thieme: Schon lange vor dem offiziellen Gründungstag der Geesthachter Bürgerbühne am 16. September 2003 hatte die 52-Jährige die Idee für eine Laien-Theatergruppe. Doch es fehlte der Platz zum Proben. Erst mit Eröffnung des Oberstadttreffs nahm die Idee konkrete Züge an.

18 Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 15 und 65 Jahren kamen im September vor zehn Jahren zusammen. "Die ersten Treffen hatten mehr den Charakter eines Workshops", erinnert sich Thieme. Die Scheu voreinander, aber auch vor dem Theaterspiel an sich, musste erst einmal überwunden werden. Kleine Sketche halfen dabei und langsam wuchs der Wunsch, sich vor Publikum zu beweisen.

Fast ein Jahr nach der Gründung am 10. September 2004 zeigten 14 Schauspieler ihr Können. Gezeigt wurden bekannte Sketche von Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, besser bekannt als Loriot. Vom Erfolg ermutigt, folgte mit "Currywurst mit Pommes" bald das erste richtig große Theaterstück.

Anfänglich inszenierte Regisseurin Sabine Thieme mit der Bürgerbühne ein Stück pro Jahr. Aber mit der Routine entstand auch der Wunsch des Ensembles nach mehr: In den vergangenen zehn Jahren feieret das Team 15 Premieren. Das Repertoire reichte dabei von Satire über Klassiker, Komödien und Tragikomödien bis hin zu Kriminalstücken.

"Wir hatten sogar mal eine Welturaufführung", so Thieme. Der Fernsehautor Dirk Zellmer schrieb das Script des Edgar-Wallace-Romans "Die seltsame Gräfin" für das vorletzte Stück der Bürgerbühne in eine Theaterfassung um.

Wer die Geesthachter Bürgerbühne einmal live auf den Brettern, die die Welt bedeuten, erleben möchte: Die Premiere des Jubiläumsstücks "Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde" beginnt am Sonnabend, 21. September, um 19.30 Uhr im Oberstadttreff am Dialogweg 1.

Premierenkarten kosten zehn Euro, inklusive einem kleinen Buffet am Ende der Aufführung. Karten gibt es im Vorverkauf bei Buch & Spiel im Sky-Center, Norderstraße 16, sowie über ein Bestellformular auf der Homepage (www.geesthachter-buergerbuehne.de) und an der Abendkasse.