“Regenbogen“: Grüne wollen Angebote für Beratung und Förderung integrieren

Eltern, die gestresst von der Arbeit kommen, ihr Kind abholen und mit ihm gleich zum nächsten Termin hetzen. So etwas gehört zum Alltag in Kindertagesstätten. Für Logotherapie, Krankengymnastik oder Termine bei der Erziehungsberatungsstelle ist in manchen Familien kaum noch Zeit. Warum nicht diese Angebote in die Kitas holen? Deutschlandweit entwickeln sich Kitas mittlerweile zu Familienzentren, auch die neue Landesregierung in Kiel hat sich dies zum Ziel gesetzt. Geesthachts Grüne regen nun an, die Kita "Regenbogen" zum Familienzentum zu machen.

Für die nächste Sitzung des Jugend- und Sozialausschusses haben die Grünen beantragt, dass die Kita am Neuen Krug ein entsprechendes Konzept erarbeiten soll. "Für eine gesunde Entwicklung von Kindern reicht es sicher nicht aus, dass durch die Öffnungszeiten Arbeit und Familie vereinbar sind", sagt Elke Heyden-Dahlhaus. Die Kinder kommen heute früher und bleiben länger, Erzieherinnen verbringen mit manchen Kindern mehr Zeit am Tag als die Eltern.

Hinzu komme, dass Eltern sich häufig mit ihren Sorgen und Problemen an die Erzieherinnen wenden, so Heyden-Dahlhaus. Ein Familienzentrum könne Beratung und Förderung im selben Haus anbieten. "Die Hemmschwelle ist niedriger, besonders auch für Familien mit Migrationshintergrund. Und Eltern, die beruflich stark eingespannt sind, finden hier echte Hilfe", sagt Elke Heyden-Dahlhaus. Ziel sei es, Bildung, Erziehung und Betreuung als Aufgabe der Kita zusammenzuführen. Aber das solle bei der Einrichtung "Regenbogen" keinesfalls übers Knie gebrochen werden. Heyden-Dahlhaus: "Man müsste sehen, wie so etwas langsam aufgebaut werden kann, eventuell erst einmal mit einigen zusätzlichen Stunden im Haus." Das müsse sich auch an den Bedürfnissen vor Ort orientieren, heißt es im Antrag der Grünen.

180 Kinder werden am Neuen Krug zur Zeit betreut, ab 2014, wenn der Neubau bezogen wird, werden es über 200 sein. Martina Koos, Leiterin der Kita "Regenbogen", sagt: "Über ein Familienzentrum muss die Stadt entscheiden." Vieles werde schon jetzt geleistet. "Unsere Erzieherinnen besuchen Fortbildungen, sind sensibilisiert für Probleme und Störungen." Außerdem arbeite die Kita mit Institutionen wie der Sprachheilambulanz oder der Erziehungsberatungsstelle zusammen. Es gibt Elternkurse "Fit für Familie", Ergotherapeuten oder Logopäden kommen ins Haus." "Aber natürlich haben Familienzentrun noch eine ganz andere Bedeutung. Und das ist durchaus ein Thema, das uns interessiert", so Martin Koos.

Die Sitzung des Ausschusses beginnt am Dienstag, 3. September, um 18 Uhr im Rathaus, Raum 213. Außerdem auf der Tagesordnung: Der neue Stadtjugendpfleger Christian Fritsch stellt sich vor und die KinderReich Mölln GmbH berichtet über ihr Montessori-Kinderhaus in Geesthacht.