Einsatzbereit: Feuerwehranwärter üben auf AKW-Gelände

Dieser Anblick war nichts für schwache Nerven: Bei einer großen Übung für angehende Feuerwehrleute spielte Geesthachts Feuerwehrchef Sven Albrecht ein Opfer. Albrecht simulierte einen Mann, der bei einem Grillunfall schwere Verbrennungen erlitten hat. Aufgeregt lief er den Rettern nach ihrer Ankunft am Übungsort entgegen, trug stilecht ein verbranntes Hemd, hatte eine Flasche Spiritus in der Hand und schilderte das Unglück. Danach ging es Schlag auf Schlag, die Anwärter der Feuerwehren aus Geesthacht und dem Amtsgebiet absolvierten einen Übungsablauf. Die "Grüne Villa" auf dem Gelände des Atomkraftwerkes Krümmel wurde mit Theaternebel verqualmt.

"Wir wollten mit diesem Auftakt in den Übungstag den angehenden Feuerwehrleuten als Überraschung einen Eindruck davon bieten, mit welchen Extremsituationen wir es im Ernstfall zu tun haben", erklärte Albrecht später. So musste sich ein Feuerwehrmann sofort um seine Betreuung kümmern, der Gruppenführer, Alexander Niemann als Ausbildungsleiter, den Rest der Mannschaft für die weiteren Lösch- und Rettungsmaßnahmen einteilen. Niemann: "Wir haben die neuen Kollegen auch Atemschutzgeräte aufsetzen lassen, ohne diese aber anzuschließen, damit sie einen Eindruck davon bekommen, wie sich das körperlich anfühlt." Den notwendigen Lehrgang für den realen Atemschutzeinsatz werden die Anwärter erst nach ihrer Grundausbildung meistern müssen.

Ausbilder der Wehren aus Geesthacht und dem Amtsgebiet kümmern sich um die Vermittlung der Grundlagen für die angehenden Feuerwehrleute. "Wir haben in diesem Jahr einen sehr starken Lehrgang, die Anwärter sind alle sehr engagiert dabei", berichtete Amtswehrführer Ralf Kreutner. Zum zweiten Mal wurde eine Ganztagsausbildung organisiert - so lassen sich Inhalte besser vermitteln, heißt es. Unterstützt wurden die Feuerwehren dabei durch die Werkfeuerwehr des Kraftwerkes.

* Wer sich vom Leistungsstand der Feuerwehren in der Region überzeugen möchte, kann am Sonnabend beim Amtswehrfest in Börnsen zuschauen. Das Fest beginnt um 12.30 Uhr mit dem Antreten der Feuerwehrleute zum Umzug am Neuen Weg, Ecke Grüner Weg. Gegen 13.30 Uhr starten an der Schule am Hamfelderedder dann Schnelligkeitswettkämpfe.