Tesperhude: Nach 18 Monaten soll das beliebte Bauwerk wieder hergerichtet werden

18 Monate sind vergangen, seit Eismassen die Seebrücke in Tesperhude schwer beschädigt hatten. Jetzt wird das Bauwerk endlich repariert. Wann die Brücke wieder freigegeben werden kann, konnte die Stadt auf Anfrage nicht beurteilen.

Offenbar aus gutem Grund neigt man zur Vorsicht: Schon vor eineinhalb Jahren hieß es offiziell, die Seebrücke werde zeitnah repariert. Doch dann fand sich für eine ursprünglich angedachte Minimallösung mit geschätzten Kosten von 20 000 Euro keine Baufirma, die den Auftrag wollte. Jetzt kostet die Reparatur satte 80 000 Euro.

"Die Elemente des Geländers, die von den Eisschollen zerstört wurden, werden nicht mehr, wie bisher, verschweißt, sondern verschraubt. Damit könnten wir sie notfalls schnell demontieren", sagt Torben Heuer, der Sprecher der Stadtverwaltung. Allerdings gilt das nur für 17 der 50 Elemente. Heuer: "Würden wir alle Elemente des Geländers austauschen, würde das zu erheblichen Mehrkosten führen."

Dass es noch einmal zu so einer Ausnahmesituation wie im Februar 2012 kommt, gilt unterdessen als unwahrscheinlich. Die Kombination von einer Eisblockade mit aufgestautem Hochwasser und sich so massiv lösenden Eismassen gilt als selten.

Wie berichtet hatte sich am 16. Februar 2012 eine mehr als 40 Kilometer lange Eisschicht, die vom Stauwehr weit elbaufwärts reichte, gelöst. Der mächtige Block aus Eisschollen setzte sich in Bewegung und trieb elbabwärts, nachdem Eisbrecher am Stauwehr den Eisstau aufgelöst hatten und sich das herrschende Hochwasser reduzierte. Doch in der Folge drückten die Eismassen gegen die vom Strandweg in die Elbe führende Seebrücke. Ein Dalben wurde abgerissen, die massiven Stahlträger des Bauwerks verbogen und die Schutzgitter des Geländers zerfetzten.

2005 hatte die Stadt die Seebrücke aus Teilen, die beim Bau der Hafenbrücke übrig geblieben waren, in die Elbe gebaut. Dafür hatte Geesthacht auch Fördermittel kassiert, sodass ein im Fachausschuss angesprochener Abriss nicht ohne Rückzahlung der Fördermittel möglich gewesen wäre.