Tage der Industriekultur: Führungen und Schiffstouren in Geesthacht und Lauenburg gut besucht

Im Rahmen der "Tage der Industriekultur am Wasser" der Metropolregion Hamburg konnten viele Anlagen, Schiffe und Betriebe am Wochenende besichtigt werden. Türen, die sonst verschlossen sind, standen offen, technische Errungenschaften, die sonst im Verborgenen schlummern, wurden gezeigt und erklärt.

Besonders beliebt bei den Besuchern waren in Geesthacht die Führungen zu Europas größter Fischtreppe samt Staustufe im Bereich der Elbbrücke und die Besichtigungen des Maschinenhauses des Pumpspeicherwerks an der Elbuferstraße. Aber auch in den Wäldern in Krümmel und Düneberg gab es viel zu sehen - bei geführten Spaziergängen zu den früheren Fabrikanlagen, in denen Dynamit und Munition produziert wurden.

Wenn die Eisbrecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA), die an der Wärderstraße stationiert sind, zu Einsätzen starten, dann stehen immer zahlreiche Schaulustige an den Deichen und sehen sich das Spektakel an. Am Sonnabend hatten WSA-Chefin Bettina Kalytta und Andreas Schultz, der Einsatzleiter der Eisbrecher-Flotte, zur Besichtigung der Spezialschiffe eingeladen. Der 1935 gebaute "Elch", das älteste der neun Schiffe, und der 1987 gebaute und 1170 PS starke "Büffel" konnten besichtigt werden. "Bei unserem letzten großen Einsatz im Januar 2012 war es schon ein mulmiges Gefühl, als wir erstmals trotz Dunkelheit im Tidebereich im Einsatz waren, weil wir das Eis sonst nicht geknackt bekommen hätten", berichtete Schultz Ulla und Gerd Runge, die sich im Steuerhaus des "Büffel" umsahen.

Obwohl die Eisbrecher in der vergangenen Saison nicht allzu stark strapaziert wurden, werden sie jetzt gründlich auf den nächsten Einsatz vorbereitet. "Es gibt einen Stichtag, an dem alle Eisbrecher einsatzbereit sein müssen, und das werden wir wieder gewährleisten", sagte WSA-Chefin Bettina Kalytta. Wenn die Luft längere Zeit zweistellige Minuswerte erreicht, kühlt das Elbwasser extrem ab. Grundeis steigt auf und treibt als Schollen auf dem Wasser. Aufgabe der Eisbrecher ist es dann, unterhalb des Stauwehrs den Wasserabfluss zu gewährleisten.

Der historische Dampfeisbrecher "Kaiser Wilhelm" war der Star in Lauenburg. Insgesamt achtmal legte er zu Fahrten ab, zwischendurch gab es Führungen an Bord. Auch der historische Dampfeisbrecher "Elbe" war mit Passagieren zwischen Geesthacht und Lauenburg unterwegs. Außerdem gab es in Lauenburg Führungen an der Palmschleuse, im benachbarten Wasser- und Dieselmotorenkraftwerk, in der Hitzler-Werft und im Elbschifffahrtsmuseum.