Entwicklung: Projekte zwischen Schillerstraße und Buntenskamp und an der Trift werden angeschoben

Geesthachts städtebauliche Entwicklung wird in den kommenden Jahren die Mitglieder des Planungsausschusses beschäftigen. Während der ersten Sitzung des Gremiums, das sich nach der Kommunalwahl neu konstituiert hat, präsentierte Bauamtsleiter Peter Junge verschiedene Vorhaben, die politisch angeschoben und von der Verwaltung umgesetzt werden müssen. Fazit: Die Stadt wird ihr Gesicht in vielen Gebieten massiv verändern, wobei die Details der Planungen noch diskutiert werden müssen. Interessierte Investoren stehen allerdings in den Startlöchern.

Voraussichtlich bereits in der nächsten Sitzung am 10. September geht es um einen konkreten Vorschlag zur Innenstadtverdichtung im Bereich von Buntenskamp und Krumme Straße bis zur Schillerstraße. Die Fläche gilt als das letzte Filetstück in der City. Dort, wo heute Gärten sind, könnten Wohnungen gebaut werden. Für die rückwärtige Erschließung hatte sich die Stadt bereits vor zwei Jahren einen Grundstücksstreifen zur Krummen Straße hin gesichert. Architekt Heiner Huy hat sich für das Gelände Gedanken gemacht und wird diese erstmals vorstellen. Das Grundstück ist etwa einen Hektar groß.

Auch an der Trift stehen zwei Investoren mit zwei grundverschiedenen Konzepten bereit, um Wohnungen auf einem ehemaligen Betriebshof zu bauen. Geplant sind diese auf dem Post-Areal. "Da müssen wir einen Bebauungsplan aufstellen, um die Richtung vorzugeben", kündigte Junge an.

Während für den Wohnungsbau damit schon bald zwei große Projekte realisiert werden könnten, lassen Neubauflächen für Einfamilienhäuser in der Stadt weiter auf sich warten. Zwar gibt es einen gültigen Bebauungsplan für Flächen an der B 404 in Besenhorst, doch dort ist der Baubeginn nicht absehbar.

Zeitnaher wäre eine Entwicklung des Neubaugebietes "Finkenweg-Nord" möglich. Zwischen Wilhelm-Holert-Straße (ehemals Sommerpostweg) und Zöllnersweg könnte das etwa sieben Hektar große Gelände problemlos erschlossen werden. Die Stadt hatte die landwirtschaftliche Fläche schon vor Jahren angekauft, SPD und Grüne sind aber gegen eine Bebaung. "Selbst wenn wir da in diesem Jahr etwas auf den Weg bringen könnten, würde es bis zur Baureife eine ganze Zeit dauern", sagte Bürgermeister Volker Manow im Ausschuss. Der Unternehmer Uwe Gerner hatte ihm einen Brief geschrieben, dass alle Bauplätze im von ihm erschlossenen Neubaugebiet Finkenweg-Ost verkauft seien und er mangels Alternativen in der Stadt Bauwillige jetzt ins Umland abweisen müsse.

In der Oberstadt möchte die Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington einen alten Plan wieder aufleben lassen: die Nachverdichtung der Siedlung am Barmbeker Ring. Dazu müssten allerdings Grünflächen geopfert werden. Vor einigen Jahren hatte die Politik dieses Vorhaben der Gesellschaft mit dem Verweis auf deren rüden Umgang mit ihren Mietern abgelehnt. "Ein eher kooperativer Arbeitsstil wäre hilfreich", regte Junge eine Wiederaufnahme der Gespräche an.

Auf Anregung von Kreis und Land wird sich die Stadt in den kommenden Jahren auch mit einer Neuaufstellung eines Gebietsentwicklungsplans befassen müssen. Manow wird dazu im September erste Gespräche mit den Bürgermeistern der benachbarten Gemeinden führen. In dem umfassenden Papier wird geregelt, in welchen Bereichen in der Region in den kommenden Jahren welche Entwicklungen angestrebt werden könnten, von Gewerbeansiedlungen bis zum Wohnungsbau.