Sanierung nach 14 Monaten abgeschlossen - Anwohner kritisieren hohe Kosten

14 Monate lang wurde gebuddelt - jetzt ist die frisch sanierte Elbstraße zwischen Am Hafen und Markt wieder frei befahrbar. 1,1 Millionen Euro ließ die Stadt durch das örtliche Unternehmen Geestra-Bau verbauen. Dafür gab es eine neue Kanalisation mit einem Trennsystem - das von den Anwohnern allerdings nicht genutzt wird. Die Straße wurde eingeebnet und verengt, was es für Autofahrer schwieriger macht, den Gegenverkehr passieren zu lassen. Es wurden Sitzbänke für 1800 Euro pro Stück und Fahrradständer für jeweils 400 Euro installiert.

Rein optisch ist die Maßnahme durchaus ein Gewinn. Doch einige Geesthachter fragen sich, ob das Ergebnis die hohen Kosten rechtfertigt, die sie tragen müssen. Denn während die Stadt dank der Zuschüsse von Land und Bund für das Sanierungsgebiet "Rund um St. Salvatoris" finanziell einen guten Schnitt bei der Maßnahme macht, zahlen die Anwohner teilweise fünfstellige Summen als Anliegerbeiträge. Entsprechend regte sich jahrelang der Unmut der Betroffenen - noch zeugen die Protestplakate davon.

Mit der Sanierung der Elbstraße hat sich die Stadt an die letzte Straße im alten Geesthachter Ortskern gewagt, die noch den Charme vergangener Zeiten hatte. Bei den Bauarbeitern von Geestra-Bau war die Maßnahme zumindest in guten Händen. "Handwerklich ist das alles 1a ausgeführt, aber die Notwendigkeit für die Arbeiten sehe ich noch immer nicht", sagt Bernd Inter, Sprecher der "Interessengemeinschaft Elbstraße". Inter: "Eine Nummer kleiner wäre locker ausreichend gewesen, die Planung und die Ausführung sind ja überbordend." Kritisiert werden vor allem die mächtigen Einbahnstraßenschilder für den Kirchenstieg, die vielen Sitzbänke und Fahrradständer, die unübersichtliche Trennung zwischen Fahrbahn, Platz und Gehweg und die helle Beleuchtung. "Man hat auch viele Flächen versiegelt, das wäre sicher nicht nötig gewesen", sagt Inter.

Optisch wenig gefällig zeigen sich nach Inters Meinung auch die glatten Granitstufen der neuen Treppe zum Kirchhof und die Abdeckung der Findlingsmauer aus demselben Material. "Das passt nun wirklich nicht zusammen", sagt der Geesthachter.

Bei der Bauabnahme zeigten sich die Vertreter der Stadt, des Sanierungsträgers, der Ingenieurbüros und der Baufirma dennoch zufrieden mit dem Ergebnis. Einzig der Abschnitt vor dem "Hotel zur Post", der bei der Sanierung außen vor war, passt so gar nicht ins Gesamtbild der neuen Elbstraße.