“Regenbogen“: Zum Jahresende bietet die Stadt für jedes zweite Kind einen Betreuungsplatz

Es geht mit riesigen Schritten voran auf Geesthachts größter Kita-Baustelle: "Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehn", sangen 50 Mädchen und Jungen des städtischen Kindergartens voller Freude beim Richtfest für den Erweiterungsbau ihrer Kindertagesstätte am Neuen Krug. Doch vor allem die wahren Handwerker haben bereits einen ordentlichen Schlag reingehauen und den Rohbau fertiggestellt, sodass nun das Richtfest gefeiert werden konnte. Zum Jahresende soll das 2,2 Millionen Euro teure Bauvorhaben fertig sein.

200 Kinder im Alter zwischen einem und sechs Jahren besuchen die "Regenbogen" getaufte Einrichtung - die größte ihrer Art in der Stadt. "2010 hatten wir die ersten Gedanken, wie es mit der Eichrichtung weitergehen soll", berichtet Sozialamtsleiter Christoph Wieck. Die Immobilienabteilung der Stadt untersuchte mit Experten die vorhandene Bausubstanz des ehemaligen DRK-Heims und stellte zwei Alternativen zur Wahl: Abriss des gesamten Traktes oder eine umfangreiche Sanierung mit einem kleinen Anbau. Wieck: "Es ist uns gelungen, die Politik von dem Neubau zu überzeugen." So entsteht jetzt ein völlig neuer Gebäudeteil für zwei zusätzliche Kita-Gruppen - und davon profitieren alle: Künftig gibt es für die Elementar- und Hortgruppen Terrassen und Gartenzugänge, die Krippen-Kinder können in einem geschützten Innenhof nach draußen.

Christoph Wieck bedankte sich bei den Erziehern des Kindergartens, weil sie trotz der zurzeit bestehenden baulichen Einschränkungen einen tollen Job machen würden. Der Baufortschritt gibt dann aber auch gleich das Arbeitsthema in den Gruppen vor - das Bauen und Handwerken.

"Zum Jahresende werden wir für jedes zweite Kind einen Kindergartenplatz anbieten können. Auf dem Papier sollte diese Quote dann reichen", sagt Bürgermeister Volker Manow. Denn für Eltern gibt es bereits ab dem ersten Geburtstag ihrer Kinder einen Rechtsanspruch auf Betreuung. Wer die nicht in Anspruch nimmt, kann - wenn das Kind nach dem 1. August 2012 geboren ist - zwischen dem 15. und 36. Lebensmonat Betreuungsgeld des Bundes von zurzeit 100 Euro monatlich in Anspruch nehmen. "Kinder bereiten viel Freude", sagte Manow, selbst zweifacher Vater. Seiner Meinug nach sei die Diskussion, dass Kinder viel Geld kosten würden, zu einseitig.

Das Gebäude bekommt architektonisch eine eigene Note: So wird der neue Teil des "Regenbogen" aus einem Geflecht von Holzständern mit teilweise vorgefertigten Bauteilen errichtet, der Innenausbau erfolgt in Trockenbauweise. Zu den Terrassen hin bekommen die Gruppenräume bodentiefe Fensterfronten, auch darüber hinaus gibt es viele Öffnungen nach draußen, die Kinderaugen-Niveau haben - also extra niedrig angebaut werden. Um Platz für den Neubau zu schaffen, wurde das ehemalige DRK-Heim und ein Verbindungsbau am Neuen Krug abgerissen.