Hilfe: Im Team sind zehn Freiwillige - Der Bedarf ist oft größer

Nie wieder zur ersten Stunde aufstehen - denn die Schule ist Geschichte. Das dachten sich zumindest Timo Unrau (16) und Niklas Barthel (18) aus Geesthacht, als sie im Juni den Realschulabschluss, beziehungsweise das Abitur in der Tasche hatten. Doch als am Montag der Schulgong zum ersten Mal nach den langen Ferien ertönte, drückten beide erneut die Schulbank - allerdings in einer völlig neuen Rolle: Die beiden Jugendlichen sind neue Schulbegleiter beim ASB in Geesthacht und unterstützen künftig Kinder tatkräftig beim Schulbesuch.

"Ich will nach dem Realschulabschluss zum Zoll oder zur Bundespolizei, dafür muss ich aber noch etwas Zeit überbrücken und wollte etwas Sinnvolles machen"; sagt Timo Unrau, der sich im Zuge des Bundesfreiwilligendienstes beim ASB beworben hatte. "Es ist schon komisch, jetzt wieder in die Schule zu gehen. Aber ich freue mich auf die Herausforderung", so der Geesthachter. Er begleitet einen Jungen in die Grundschule. "Wir erledigen gemeinsam die Aufgaben, ich helfe ihm beim Alltäglichen. Und wenn es nötig ist, muss ich ihn auch mal zügeln", sagt Timo Unrau.

Die Begleiter stehen Kindern zur Seite, die sich in der Klasse schlecht konzentrieren oder den Alltag nicht richtig koordinieren können. Auch Kinder mit Behinderungen werden von den Begleitern unterstützt. "Ein Ziel ist es, den Kindern einen geregelten Schulbesuch zu ermöglichen. Denn viele Eltern möchten, dass ihr Kind nicht auf eine Förderschule geht, sondern dass es integriert wird", sagt Tobias August vom ASB. "Meist wird der Kontakt zu uns über die Lehrer hergestellt, wenn sie mit der Betreuung nicht mehr hinterherkommen." Unterstützt werden Schüler von der Grundschule bis zum Gymnasium, die Schulbegleitung wird vom Kreis finanziert - die Helfer begleiten ihre Schützlinge bei Bedarf auch den kompletten Tag über.

Die Helfer erhalten knapp 425 Euro für ihren Einsatz im Monat. "Ich dachte mir, ich mache lieber etwas Soziales, als jetzt nach der Schule Geld zu scheffeln", sagt Niklas Barthel, der im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres zum Schulbegleiter wurde. "Es ist schon eine spannende Aufgabe, mich auf ein Schulkind einzulassen um dann zu gucken, wie ich ihm helfen kann", sagt Barthel.

Insgesamt gehören zehn Schulbegleiter zum Team des ASB, doch der Bedarf ist oft größer. "Gerade junge Leute, die auf einen Studienplatz warten oder keinen Ausbildungsplatz mehr bekommen, können bei uns kurzfristig als Schulbegleiter im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres oder des Bundesfreiwilligendienstes anfangen", sagt August. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.asb.de/lauenburg.