Überraschung: Falkenberg gewählt

Eigentlich galt die Wiederwahl von Walter Heisch an die Spitze des Amtes Hohe Elbgeest als Formalie. Seit zehn Jahren ist der Börnsener Bürgermeister Amtsvorsteher - die SPD hatte ihn auch für eine dritte Amtszeit ins Rennen geschickt. Doch überraschend scheiterte Heisch im ersten Wahlgang, zu seiner Wiederwahl fehlte eine Stimme. Eine deutlichere Niederlage musste im zweiten Wahlgang Aumühles stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Schättgen (UWG) einstecken - er erhielt 14 Gegenstimmen, elf Vertreter stimmten für ihn, einer enthielt sich. Der Amtsausschuss setzt sich aus den zehn Bürgermeistern der Amtsgemeinden und weiteren 16 Vertretern der Fraktionen aus den Kommunen zusammen. Nach der Kommunalwahl im Mai hat sich die Zusammensetzung des Ausschusses erheblich verändert.

Erst Dassendorfs Bürgermeisterin Martina Falkenberg (SPD) konnte eine Mehrheit dieses Gremium hinter sich vereinen - für sie stimmten 19 der Vertreter im Ausschuss. "Für mich war das eine Achterbahn der Gefühl", sagt die 41-Jährige. "Ich hatte zwar im Vorfeld durchaus überlegt, mich zur Verfügung zu stellen", so Falkenberg. Doch nachdem sich die SPD auf Walter Heisch als Kandidaten verständigt hatte, hatte sie nicht mehr mit einer Kandidatur gerechnet.

"Für mich ist die Wahl eine große Ehre, natürlich bedeutet das Amt aber auch eine große Verantwortung", betont die Dassendorferin. Sie hat nun das höchste Amt der Verwaltungsgemeinschaft, in der zehn Gemeinden organisiert sind, inne - steht damit auch über der leitenden Verwaltungsbeamtin Brigitte Mirow. "Mir ist bewusst, dass ich jetzt auch die Verantwortung für die 55 Mitarbeiter der Amtsverwaltung trage. Ich denke aber, dass ich einen guten Kontakt zum Amt habe und fühle mich gut mit der neuen Aufgabe", betont die Diplom-Kauffrau und Mutter.

Zu ihren neuen Aufgaben gehört es, alle übergreifen Themen - wie beispielsweise die Energiewende, Fracking oder auch den Haushalt des Amtes - mit den Bürgermeistern der Amtsgemeinden zu koordinieren. Im Kreis der zehn Bürgermeister ist Martina Falkenberg die jüngste. Sie ist seit 2008 im Amt.

Walter Heisch wollte seine überraschende Niederlage gestern auf Nachfrage unserer Zeitung nicht kommentieren und sich auch zum Verlauf des Amtsausschusses nicht öffentlich äußern.