Geesthacht (cbx). Die Elbe ist vieles: Wasserstraße, Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten und seit Neuestem scheinbar auch ein Übungsfeld für Wassersportler.

Ein Kitesurfer nutzt die Sandbank gegenüber dem Menzer-Werft-Platz unweit des Marschachter Elfufers, um sich von seinem Lenkdrachen auf dem Kiteboard über das Flusswasser ziehen zu lassen. Ein Bild, das man sonst nur von Nord- und Ostsee kennt.

"Kitesurfen auf einem Fließgewässer wie der Elbe ist eher ungewöhnlich", sagt Florian Spieth, als Chefredakteur des Fachmagazins "Kitelife" Experte für diese Wassersportart. Schließlich würde sich die Strömung in den meisten Fällen negativ auf das Fahrverhalten auswirken. "Die Windrichtung muss stimmen, sonst wirkt die Kraft der Strömung konträr zur Zugkraft des Windes", so Spieth. Außerdem hält er das Kiten in der Nähe einer so belebten Schifffahrtsstraße in einem Fließgewässer für "nicht ganz ungefährlich".

Während andere Trendsportarten wie Wasserski, Wakeboarden oder Jet-Ski-Fahren auf der Elbe streng reglementiert und nur in bestimmten Abschnitten erlaubt sind, hat die Wasserschutzpolizei Lüneburg keine Probleme mit dieser neuen Trendsportart. "Kitesurfen wird wie Segeln angesehen", erklärt Polizeikommissarin Nicole Winterbur, Pressesprecherin der Polizeidirektion Lüneburg. Somit ist der Spaß mit Lenkdrachen und Brett auf der Elbe erlaubt. "Außer in Hafen- und Schleuseneinfahrten", so Winterbur, "dort ist es verboten." Damit dürften Kiter auch die Wasserstraße benutzen, "solange sie sich an bestehende Gesetze wie Vorfahrtsregelungen halten".