Bürgerverein: Vorstand möchte lieber mieten als kaufen - Kosten für Umbau auf 150 000 Euro geschätzt

Die ersten zehn Tische sind aufgestellt, 35 Stühle darum herum drapiert - und Vorstandssitzungen hat es auch schon gegeben. Nach der Urlaubszeit startet jetzt das Vereinsleben des Bürgervereins Grünhof-Tesperhude im ehemaligen, etwa 100 Quadratmeter großen Pförtnerhäuschen der Dynamitfabrik an der Otto-Hahn-Straße.

"Die Möbel haben wir vom Frauenverein Geesthacht geschenkt bekommen, als dieser sich vor Kurzem aufgelöst hat", erzählt Michael Petersen, erster Vorsitzender des Bürgervereins. "Unsere Filmgruppe trifft sich bereits jeden Freitag in den neuen Räumen, und ab August soll hier auch regelmäßig gebastelt werden." Petersen ist zuversichtlich, dass der neue Treff bald ordentlich mit Leben gefüllt ist.

In einer Sondersitzung im Mai, kurz vor der Wahl, hatte der Sozialausschuss den Verkauf des stadteigenen Bungalows an den Bürgerverein nach langer Diskussion genehmigt - Preis: 50 000 Euro. "Damit der Verein gleich mit der Nutzung beginnen konnte, hat die Stadt einen Mietvertrag mit dem Verein gemacht. Der läuft bis Ende des Jahres", sagt Hartmuth Döpke, neuer Vorsitzender des Sozialausschusses. Der SPD-Politiker weiß jedoch, dass das Thema die Gremien auch in den kommenden Monaten weiter beschäftigen wird. "Der Verein möchte das Haus gern ausbauen, dann wäre allerdings eine Ausgleichspflanzung nötig, da das Haus direkt am Wald steht." Und das kostet alles zusätzlich Geld.

"In der Tat hat für uns der Erwerb des Pförtnerhäuschens nur Sinn, wenn wir es ausbauen und als Treff für den ganzen Verein nutzen können", sagt Petersen. Er schätzt die Kosten dafür allerdings auf 150 000 Euro. "Deshalb hat der geschäftsführende Vorstand beschlossen, dass Haus vorerst nicht zu kaufen, sondern erst mal weiter zu mieten.", sagt Petersen, der allerdings auch betont, dass das letzte Wort die Mitglieder haben, die wahrscheinlich im Frühjahr über den Kauf des Häuschens abstimmen werden.

Ob sich Stadt und Politik auf eine dauerhafte Vermietung des Häuschens einlassen würden, bleibt noch zu klären. "Unsere Partei ist da emotionslos", sagt CDU-Ortsvorsitzender Sven Minge. "Die Hauptsache ist für uns, dass es künftig eine gute Jugendarbeit in Grünhof-Tesperhude gibt."