Saison: Viele Hochwasser-Touristen und wenig Radwanderer

Ein nicht enden wollender Winter, ein verregneter Frühling, die Jahrhundertflut und die Hitzewelle - 2013 scheint nicht gerade eine gute Saison für die Freiluftgastronomie. "Eigentlich kann ich dieses Jahr nicht jammern", sagt jedoch Sascha Franke, Betreiber der Beach-Lounge. Am 1. Juni 2011 eröffnete der selbstständige Unternehmer seinen Beach-Club am Menzer-Werft-Platz, und "dies ist nun der beste Sommer seit drei Jahren."

Zwar sei der Start durch den verregneten April und Mai eher schleppend gewesen, aber besonders das Jahrhundertereignis Elbflut habe sich positiv auf seine Bilanz ausgewirkt. "Der Menzer-Werft-Platz war ja einer der wenigen Orte, wo die interessierten Besucher einen Blick auf die Elbe werfen konnten", so Franke. Und tatsächlich beobachteten viele Schaulustige, wie der Schiffsanleger ab dem 9. Juni immer mehr in der Flut versank.

Das machte sich im Beach-Club bemerkbar: "Wir haben 160 Sitzplätze, zu dieser Zeit war alles so voll, dass einige sogar auf den Zäunen Platz genommen haben", erinnert sich der Beach-Lounge-Besitzer. Auch in den letzten drei heißen Wochen kann sich der 39-Jährige kaum vor Gästen retten, "aber erst abends, vorher ist es den meisten zu heiß".

Auch in Grünhof-Tesperhude freuen sich Wiebke Schürmann und Roger Willke vom Freiluftlokal Elbkantinchen über den Sommer nach einem zu kalten und zu feuchten Saisonstart. Doch anders als Franke mit seiner Beach-Lounge hat sich die Jahrhundertflut im Juni negativ auf ihr Geschäft ausgewirkt. "Die Sperrung des Elberadwegs haben wir schon gemerkt", sagt Schürmann. Als die Elbuferstraße dann auch noch gesperrt wurde, sei bei ihnen "tote Hose" gewesen. Doch sie wollen sich nicht beklagen, viele Elbanwohner hat das Hochwasser deutlich schlimmer getroffen.

"Es bringt nichts, sich über eine Naturkatastrophe aufzuregen", so Willke. Ihn stört vielmehr das Krisenmanagement der Stadt Geesthacht. "Der Spielplatz Piratennest war ewig lange geschlossen." Der Grund: Der kontaminierte Boden musste ausgetauscht werden. "Die Wiedereröffnung wurde immer weiter verzögert, weil angeblich ein Gutachten so lange auf sich warten ließ", erklärt der Gastronom. Dabei sind Kinder und ihr Wunsch nach Eis eine wichtige Einnahmequelle für das Elbkantinchen.

Ein weiteres Manko: Die Dauerbaustelle rund um das Freiluftlokal. Bereits seit April wird die alte Bushaltestelle "Tesperhude, Strandweg" saniert - dafür wurden eine neue Treppe und ein Bushäuschen gebaut, einige Fahrradständer sollen versetzt werden. Willke: "Die Treppe war fertig, konnte aber nicht freigegeben werden, weil man wochenlang auf das Geländer warten musste".