Geesthacht (tja). Ungewöhnlich tierischer Umzug in Besenhorst: “Naturfreund“ Friedhelm Ringe hat ein Hornissennest, das die Insekten ausgerechnet in einem Gartenhäuschen gebaut hatten, umgesiedelt. Nun leben die Tiere draußen unter dem Dachüberstand.

Die Bewohnerin des Hauses, zu dem der Geräteschuppen gehört, hatte sich an Ringe gewandt und um Rat gefragt. "Die Menschen habe erfahrungsgemäß große Angst vor den Insekten", erklärt Biologe Ringe. Da er sich mit Bienen auskennt, traute er sich den Versuch zu, das Hornissennest umzusiedeln. Ringe: "Erfahrung mit Bienen sollte man für so ein Vorhaben ebenso haben wie die nötige Schutzkleidung." Seine Hosenbeine stopfte er in die Socken, oben herum trug er einen Imkeranzug samt Hut und Gesichtsnetz.

Die junge Königin, die seit 2012 überwintert hatte und dann alleine los zog, um ein Volk zu gründen, hatte sich für ihren Nestbau glücklicherweise eine Spanplatte ausgesucht, die von innen unter das Dach des Schuppens geschraubt war. Ringe schraubte dieses Brett kurzerhand los und brachte es dann außen wieder an. "Die Tiere waren dabei friedlicher, als ich es erwartet hatte", so Ringe.

Die größten Weibchen der Hornissen, die Königinnen, werden bis zu 34 Millimeter groß, in einem Nest können bis zu 1000 Tiere leben. Die Nester werden dann bis zu einen halben Meter groß. Hornissen stehen in Deutschland unter Artenschutz, deshalb dürfen bewohnte Nester nicht einfach zerstört werden. Sie müssen von einem Fachmann umgesetzt werden.