Geesthacht (knm). Das war viel Arbeit für die nur 1,42 Meter kleine Frau. Jennifer Hofmann wollte am Donnerstag ihren Sperrmüll loswerden, hatte auseinander gebaute Schränke, Regale und einen Kratzbaum vor ihr Haus am Kirchenstieg/ Ecke Sielberg in Escheburg geschleppt.

Sie hatte mit der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) einen Termin ausgemacht. Doch der wurde vormittags abgesagt. Begründung: Die Straße sei zu eng für das Fahrzeug, sie solle den Sperrmüll zum nächsten Termin zum Bäckergeschäft an die Hauptstraße stellen.

"Ich verstehe das einfach nicht", sagte die 30-Jährige am Donnerstagabend gegenüber unserer Zeitung. "Die Straße ist doch auch an der engsten Stelle etwa sechs Meter breit und vor der Kirche gibt es einen großen Wendeplatz." Auch die Müllabfuhr fahre jede Woche in den Sielberg. Horst Hofmann, der Vater von Jennifer, ist selbst bei der Müllabfuhr und kann nicht so recht verstehen, wo das Problem liegt: "Ein Lkw ist inklusive Spiegel 2,55 Meter breit, das muss doch passen."

Olaf Stötefalke, Sprecher der Abfallwirtschaft Südholstein, wirbt für Verständnis: "Ein Sperrmullfahrzeug ist mit einer Länge von 11,50 Meter etwa zwei Meter länger als ein Fahrzeug für Restabfall." Wenden sei deshalb überaus schwierig und das Rückwärtsfahren nur in Ausnahmefällen erlaubt. "Außerdem war ein Sprinter im Weg geparkt, so dass die Kollegen kaum in die Straße rein kamen." Nach dem Gespräch mit unserer Zeitung startete die AWSH jedoch am Freitag einen zweiten Versuch. "Jetzt sind sie hier rein gefahren und haben den Sperrmüll aufgeladen"; sagt Horst Hofmann. "Geht doch."