Bilanz: Dritter privater Spenden-Transport gestartet

Es begann mit einer spontanen Idee beim Grillen. Mit einem Aufruf wollte der Geesthachter Thomas Kujawa den Menschen im vom Elbhochwasser besonders betroffenen Fischbeck (Sachsen-Anhalt) helfen, für sie Spenden sammeln. Was er kaum für möglich gehalten hätte: Spontan trat er vor sechs Wochen eine wahre Spendenlawine los - und stellte die größte private Hilfsaktion auf die Beine, die es in den vergangenen Jahren in Geesthacht gab. "Ich bin wirklich überwältigt und bedanke mich bei jedem einzelnen Spender", sagt Kujawa, der gerade zurück ist von seinem dritten Transport nach Fischbeck.

Insgesamt neun Lastwagen, gefüllt mit Möbeln, Kleidung, Werkzeug, Lebensmitteln und Putzmitteln brachte Kujawa zusammen mit weiteren Helfern ins Katastrophengebiet. "Wir haben fast 40 Tonnen an Sachspenden direkt zu den Menschen gebracht, vorsichtig geschätzt liegt der Wert bei 20 000 Euro", sagt Kujawa. "Wir haben etwa 750 Kartons runter gefahren." Darunter waren auch 3000 Liter Putz- und Desinfektionsmittel. "Ich kann nur sagen, dass die Spendenbereitschaft in Geesthacht toll war. Das hätte ich nie erwartet."

Doch trotz der Hilfe: Vor den Menschen in Fischbeck liegt noch eine lange Durststrecke. "Es hat sich dort leider noch nicht viel verändert. Noch immer türmt sich der Sperrmüll am Straßenrand, einige Keller stehen weiterhin unter Wasser", sagt Kujawa. "Es wird noch lange dauern, bis dort wieder Normalität herrscht." Einen weiteren Hilfstransport will der Geesthachter allerdings nicht mehr auf die Reise schicken - der Zeitaufwand für die private Hilfsaktion war einfach zu hoch. "Ich will aber mit ein paar Bekannten demnächst noch einmal nach Fischbeck fahren und beim Aufräumen mit anpacken. Durch die Aktion habe ich viele tolle Leute kennengelernt", sagt Kujawa. "Nur mein Privatleben ist etwas zu kurz gekommen. Aber unterm Strich hat alles auch viel Spaß gemacht." Weiterhin gibt es im Internet eine wachsende Initiative, Thomas Kujawa mit dem Geesthachter Zivilcourage-Preis auszuzeichnen - das Thema soll nach der Sommerpause an die Politik herangetragen werden.

Unterstützt wurde Kujawa durch den Kreisverband des ASB, der für die Aktion spontan Fahrzeuge samt Fahrer zur Verfügung gestellt hat. Zudem hat die Hilfsorganisation für die Aktion ein Spendenkonto eingerichtet - bislang sind mehr als 4000 Euro aus Geesthacht zusammengekommen. Geldspenden werden für die Fischbeckhilfe auch weiter angenommen, sie können an den ASB Geesthacht unter dem Stichwort "Fluthilfe Geesthacht", Konto 301 85 55, BLZ 230 527 50 bei der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg überwiesen werden. Außerdem versteigert der Helfer jetzt das Maskottchen "Elbie", ein Plüschnilpfperd, für die Aktion. Gebote können bis Sonnabend beim "Rockbi"-Festival auf dem Menzer-Werft-Platz abgegeben werden, das ebenfalls zugunsten der Flutopfer startet.