Wilfried Sadler klagte schon 2011/2012 über Einbußen - Jetzt bleibt wieder die Laufkundschaft weg

In friedlicher Eintracht verlief die Baustellenbegehung vor dem Schiller-Center, zu dem die Stadt in der vergangenen Woche eingeladen hatte. Nicht ein einziger von nur drei erschienenen Anliegern hatte eine Frage gestellt. Doch nicht alle Betroffenen sind dazu eingeladen worden. Eisenwaren-Händler Wilfried Sadler etwa blieb außen vor. Dabei ist er einer der Leidtragenden der Straßensperrung.

Wie berichtet, lässt die Stadt die Bergedorfer Straße zwischen Buntenskamp und Krügerschem Haus für 1,22 Millionen Euro sanieren, bekommt dazu Städtebaufördermittel von Land und Bund. Für die Bauarbeiten ist der Abschnitt mittlerweile voll gesperrt. Die Norderstraße führt zwar noch in den Buntenskamp, doch die Schillerstraße (vom Rathaus aus) und die Bergedorfer Straße (von Süden her) sind bereits zu Sackgassen geworden. Laufkundschaft bei Sadler: Fehlanzeige. "Als ich hörte, dass die Baufirma, die schon die südliche Bergedorfer Straße umgebaut hat, auch diesen Auftrag bekommen hat, habe ich nur gehofft, dass es diesmal bitte schneller gehen möge", sagt Wilfried Sadler. Denn während der Bauarbeiten 2011 und 2012 hatte es die Firma nur mit langem Verzug geschafft, die Baustelle fertigzustellen.

"Nun haben wir uns kaum von den Einbußen erholt, da machen die hier schon wieder alles dicht. Immerhin hat die Stadt ein Schild aufgestellt, dass die Zufahrt zu meinem Geschäft frei ist", sagt Sadler. "Letztes Mal hatte man mir noch erklärt, man würde ja wohl auf öffentlichem Grund für mich keine Werbung machen können", erinnert er sich an ein Gespräch mit einem Ordnungsamtsmitarbeiter.

Das ist dann aber auch schon das einzige Entgegenkommen für den Geschäftsmann. Vor seinem Fachgeschäft parkte am Mittwoch den ganzen Tag über ein großer Sattelzug. Sadler: "Der blockierte hier auch noch die beiden letzten Parkplätze, die nach der Straßenumgestaltung 2012 geblieben waren." Das Fahrzeug hatte eine Fräse angeliefert, mit der der Asphalt entfernt wurde. Kipper, die das Schreddergut abfahren sollten, warteten mit laufenden Motoren.

Am Dienstag noch war Sadler von der Stadt zu einer Absprache, wie die Sperrung erfolgen sollte, eingeladen worden. Doch als er zur verabredeten Zeit zum Treffpunkt kam, waren schon alle Bauzäune und die Sperrschilder aufgestellt. Sadler: "Ich hoffe, dass man wenigstens vom Krügerschen Haus her mit den Arbeiten beginnt und die Kreuzung dann nicht erst wie geplant im November, sondern früher wieder freigibt."