Experiment: Gregor Bator verbindet Barock und Fotografie

Die Idee ließ Gregor Bator nicht mehr los: Als er in der Hamburger Kunsthalle eine Sonderausstellung mit den Werken von Caspar David Friedrich und niederländischen Landschaftsmalern besichtigte, faszinierten ihn besonders die goldenen Rahmen, in denen die Bilder ihre volle Wirkung entfalten konnten. "Dort habe ich die Faszination für die Balance zwischen Gemälde und Rahmen, für die untrennbare Kombination von Bildinhalt und dessen gekonnter Einrahmung entdeckt", sagt der 55-jährige Kantor, Fotograf und Mitarbeiter unserer Zeitung. "Nicht selten haben mich die Rahmen mehr als Bilder beeindruckt."

Die Idee war geboren, doch sie musste reifen. Über vier Jahre. Dann begann der Geesthachter vorsichtig mit der ersten Umsetzung. Aus seinem riesigen Bilderfundus suchte er sich die passenden Motive - Fotos, die einen klaren Gegensatz zu der vorwiegend dynamischen Fotografie des Zeitungsreporters darstellen und vielmehr an die klassische Malerei anknüpfen. Die Auswahl der Motive reicht von Ansichten von Mallorca über Venedig, eine Parkanlage in Danzig und eine Seenlandschaft in Finnland bis hin zur Kürbis-Scheune in Worth bei Geesthacht.

Diese zeitlosen Motive, die mitunter an klassische Malerei erinnern, steckte der Fotograf allesamt in ebenso erhabene wie stilvolle goldene Barockrahmen. Und es funktionierte: Die üppigen Rahmen lassen die digitalen - teils auf Fotopapier, teils auf Leinwand gedruckten - Fotografien wie Gemälde wirken. "Das Projekt ist für mich wie eine wohltuende Entschleunigung - angefangen bei der Suche nach dem geeigneten Rahmen, über das Rahmen bis zum Aufhängen der Bilder an einem geeigneten Platz", sagt Bator.

Einen überaus geeigneten Platz hat der vielseitige Künstler jetzt gefunden: Aus seiner Idee ist eine ganze Ausstellung geworden - und die soll ab September im Krügerschen Haus gezeigt werden. Gregor Bator versteht die Schau als Kunstgenuss im klassischen Sinne: "Mir geht es darum, einmal abzuschalten vom überfluteten Alltag und einfach diese Fotomalerei zu genießen", sagt Bator. "Das Krügersche Haus bietet hierzu ein perfekt passendes Ambiente." Die Ausstellung soll am 5. September eröffnet werden.