Krügersches Haus: Geschichtsverein zeigt Fotos aus dem Atelier König und historische Kameras
Eigentlich würde im Krügerschen Haus gerade gähnende Leere herrschen - eine Pause zwischen zwei Sonderausstellungen. Doch jetzt haben Helmut Knust und Heinz Niemann vom Geschichtsverein gemeinsam mit Museumsleiter Wolf-Rüdiger Busch die Räume im Erdgeschoss des Hauses an der Bergedorfer Straße 28 kurzerhand mit historischen Fotos aus Geesthacht und Umgebung dekoriert. Und spontan ergänzte Hans-Joachim Hess die Bilderschau mit vielen Exponaten aus seiner Kamera-Sammlung.
Als Ergebnis ist von Freitag an eine beeindruckende Schau zum Thema Fotografie der vergangenen 100 Jahre im Stadtmuseum zu sehen.
Basis der Ausstellung sind Fotos, die aus dem "Foto-Atelier König" an der Lauenburger Straße stammen. "Wir haben aus dem Nachlass des Fotografen Peter König etwa 600 Glasplatten bekommen. Darauf sind zahlreiche Bilder aus Geesthacht und den Dörfern in der Nachbarschaft zu sehen, und zwar gestochen scharf", erklärt Knust. Viele der Fotos sehen die Fachleute, die sich im Rathauskeller um die Betreuung von etwa 30 000 Fotos und Negativen kümmern, selbst zum ersten Mal. 1909 wurde das "Foto-Atelier König" gegründet, in den folgenden Jahrzehnten hat König keine Gelegenheit ausgelassen, Fotos aufzunehmen.
Ähnlich erging es in Berlin Hans-Joachim Hess. Der heute 80-Jährige hatte von seinem Onkel ein kleines Fotogeschäft übernommen. Mittlerweile führt es sein Neffe weiter. Im Laufe der Jahre legte sich Hess, der seit 20 Jahren in Geesthacht lebt, eine umfangreiche Sammlung verschiedener Kameras zu, von denen einige jetzt im Krügerschen Haus zu sehen sind. Ergänzt werden die Vitrinen auch durch Originalschränke aus dem "Foto-Atelier König", die der Geschichtsverein zusammen mit den Glasplatten erhalten hatte. "Wir können hier jetzt zum ersten Mal zeigen, wie früher fotografiert wurde", freut sich Knust.
Bis zum 30. August ist die Ausstellung zu sehen. Geöffnet ist von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und am Wochenende von 11 bis 17 Uhr.