Geesthacht (tja). Das drohende Ende zeichnete sich schon längere Zeit schleichend ab, jetzt verkündet ein Schild im Schaufenster das Aus.

Die Schlachterei Harms in Grünhof-Tesperhude ist Geschichte. "Unsere Söhne wollten das Geschäft nicht mehr fortführen", berichtet Seniorchefin Hilde Harms. Die 76-Jährige hatte die kleine Fleischerei in Sichtweite der Elbe seit 1958 gemeinsam mit ihrem Mann Klaus (81) betrieben. "So ein kleiner Laden funktioniert heute nicht mehr", sagt sie. Es war die fünfte Generation seit 1898. Doch jetzt ist Schluss. Zwar steht auf einem Schild im Schaufenster des Ladens an der Tesperhuder Straße noch "Zurzeit geschlossen", doch an eine Wiedereröffnung glaubt Hilde Harms nicht mehr. "Unser Enkel ist bereits nach Kanada ausgewandert, weil es sich hier als Fleischermeister nicht mehr lohnt", sagt sie.

Was mit der Immobilie passiert, ist derzeit noch unklar. In die Versorgungssituation der Bürger von Grünhof-Tesperhude reißt die Schließung der Fleischerei zwar eine Lücke. Doch die rund 3500 Einwohner können nach langer, teils kontroverser Diskussion nun ohnehin auf einen Discounter hoffen. Neben dem Autohaus Wulf an der B 5 soll demnächst ein Netto-Markt entstehen. Offiziell erlaubt ist auf der Fläche die Ansiedlung eines Lebensmitteldiscounters mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern. Eine Größe, die - etwa in Dassendorf bei Rewe oder in Geesthacht bei Norma - allerdings schnell als zu klein gilt, wenn der Markt gut angenommen wird.