Abfallwirtschaftszentrum: Firma Buhck recycelt und entsorgt Säcke, die bei der Flut im Einsatz waren

Sie wurden rund um die Uhr im Akkord gefüllt, mühsam zu Verteidigungswällen aufgestapelt - und hatten doch nicht immer den gewünschten Effekt: Hunderttausende Sandsäcke, die in Lauenburg zum Schutz vor dem Elbwasser eingesetzt wurden. Im Wiershoper Abfallwirtschaftszentrum schlägt jetzt die letzte Stunde der jeweils etwa 15 bis 20 Kilo schweren Sandsäcke. Das Unternehmen Buhck entsorgt sie für rund 180 000 Euro.

Bisher sind 300 000 Sandsäcke aus Lauenburg nach Wiershop transportiert worden. "Wir unterscheiden sie in trockene Säcke, die nicht mit Wasser in Berührung waren, und in nasse Säcke, die mit Elbwasser in Kontakt waren", erklärt Jörg Knopf, Vertriebsleiter bei Buhck. Weil das Elbwasser mit Schadstoffen und Fäkalien verschmutzt war, gelten Säcke, die nass wurden, als kontaminiert. Knopf: "Ein unabhängiges Labor prüft den Verschmutzungsgrad, danach wissen wir, wie wir mit ihnen umgehen müssen." Der Vertriebsleiter erwartet jedoch, dass die Kontamination nicht sehr stark ausgefallen ist und eine Deponierung in Wiershop möglich ist.

Sandsäcke, die die Flut im Juni trotz des Höchststands von 9,64 Metern trocken überstanden haben, werden jetzt im Abfallwirtschaftszentrum geschreddert. Ein Sieb filtert anschließend den Großteil des Sandsackmaterials - die Beutel bestehen aus Jute oder Kunststoff - heraus. Der Sand, der übrig bleibt, kann dann wieder für andere Zwecke verwendet werden.

"Wir haben im Zusammenhang mit der Flut 6000 Tonnen Sand nach Lauenburg geliefert. Da waren Fahrzeuge ständig eingebunden", sagt Sandra Witt, Sprecherin der Unternehmensgruppe Buhck.

Nachdem das Wasser in Lauenburg zurückgegangen war, begann der Rückbau der Verteidigungswälle. "Dabei wurden die Säcke bereits sehr professionell in nasse und trockene Exemplare getrennt", lobt Vertriebsleiter Knopf. Etwa ein Drittel der 3850 Tonnen Sand aus den 300 000 Sandsäcken, die bei Buhck eingetroffen sind, gilt als möglicherweise kontaminiert. Doch noch immer liegen viele tausende Sandsäcke unter anderem an der Lauenburger Schleuse und am Elbe-Lübeck-Kanal.