80 000 Euro kostet die Beseitigung der Schäden, die 2012 durch Eisgang entstanden

Von August an soll die zerstörte Seebrücke in Tesperhude endlich repariert werden. Das teilte Torben Heuer, Sprecher der Stadtverwaltung, auf Nachfrage mit. Heuer: "Der Auftrag ist jetzt vergeben - an die Firma, die damals die Brücke auch errichtet hatte."

Im Januar 2012 hatte ein abrupter Rückgang des hinter einer Eisbarriere aufgestauten Elbwassers dafür gesorgt, dass sich riesige Eismassen in Bewegung setzten. Ein Eisblock, der vom Geesthachter Stauwehr 40 Kilometer elbaufwärts reichte, löste sich und drückte gegen die Seebrücke, beschädigte das Geländer. Auch die Stahlträger wurden verformt, ein Dalben zum Festmachen am Schiffsanleger wurde durch die Naturgewalt abgerissen.

Zunächst hatte die Stadt versucht, eine Firma zu finden, die die beschädigte Brücke kostengünstig repariert. Doch es fand sich kein Interessent. Daraufhin musste ein Ingenieurbüro beauftragt werden, um eine Ausschreibung vorzubereiten. "Den Zuschlag hat die Firma Siebern und Stepanovicz bekommen", so Heuer. Das Unternehmen aus Wilhelmshaven hatte die Seebrücke in Tesperhude 2005 errichtet - aus Resten einer ehemaligen Fußgängerbrücke in Berlin. Deren Grundgerüst war zuvor für die Hafenbrücke in Geesthacht genutzt worden.

Die Ingenieur- und Reparaturkosten werden nun voraussichtlich 80 000 Euro betragen. Bereits seit dem Eisgang vor eineinhalb Jahren ist die Seebrücke für Besucher gesperrt. Im Fachausschuss hatten Geesthachts Politiker lange über die Möglichkeiten der Reparatur beraten. Sogar ein Rückbau der Seebrücke stand zeitweilig zur Diskussion, doch in diesem Fall hätte die Stadt Fördermittel zurückzahlen müssen. Außerdem waren die Umstände, die zu den Schäden führten, außergewöhnlich. Man hofft, dass Ähnliches nicht noch einmal passiert.

Manfred Pickron aus Grünhof-Tesperhude hätte sich derweil gewünscht, dass im Zuge der Reparatur die ganze Brückenkonstruktion erhöht wird. "Würde man die Brücke einen Meter höher setzen, wäre sie künftig nicht so oft überschwemmt. Außerdem würde das Seitenlasten verhindern, die auf das Bauwerk einwirken", sagt er. Schließlich seien ja gerade die Wege davor auch neu gestaltet worden. "Da hätte es sich doch angeboten, die Seebrücke so hochzulegen, dass man sie ohne die Senke begehen kann - das wäre eine vernünftige Lösung", so Pickron.