Annington: Arbeiten ziehen sich hin: Mieterin muss seit zwei Wochen auf elektrische Geräte verzichten

Wenn es draußen dunkel wird, geht Britta Soltau ins Bett - sollte sie dann noch Licht benötigen, zündet sie sich eine Kerze an. Ansonsten ist es dunkel in ihrer Wohnung am Barmbeker Ring. Was im ersten Moment romantisch klingen mag, ist ein Albtraum: Ende Juni ist Britta Soltau von Hannover nach Geesthacht gezogen, hat sich auf ihre neue Wohnung gefreut - doch seit über zwei Wochen muss sie ohne Strom auskommen, weil die Deutsche Annington als Vermieter der Wohnung Installationsarbeiten noch immer nicht ausgeführt hat. "Ich bin fassungslos. So etwas hätte ich vorher nie für möglich gehalten", sagt die Neu-Geesthachterin.

Bevor Britta Soltau die Wohnung übernommen hat, wurden die Räume gründlich renoviert - dabei verlegte die Deutsche Annington auch neue Kabel in der Wohnung. "Zum Schluss sollte dann der Stromzähler in den Keller verlegt werden. Das hatte man vorher nicht mehr geschafft, mir wurde aber zugesagt, dass alles schnell erledigt ist", sagt die Mieterin. Das ist jetzt über zwei Wochen her, seitdem kann sie weder kochen noch waschen, kein Handy aufladen oder Lebensmittel im Kühlschrank aufbewahren. "Wie sehr man auf Strom angewiesen ist, merke ich erst jetzt", sagt Soltau. "Ich bin froh, dass Sommer ist, ansonsten wäre ich hier schon krank geworden."

Nachdem nichts passierte, nahm die Bewohnerin Kontakt mit der Deutschen Annington in Bochum auf - doch sie wurde nur weiter vertröstet, ihre Anfragen blieben ohne Antwort. "Ich weiß auch nicht mehr, was ich machen soll. Im Grunde wurde ich in die Steinzeit zurückversetzt."

Bei der Deutschen Annington bedauert man auf Nachfrage unserer Zeitung das lange Warten auf den Strom. "Zurzeit arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Stromversorgung in der Wohnung am Barmbeker Ring 6 herzustellen, weil wir wissen, dass die Situation für unsere Kundin sehr unangenehm ist", sagt Annington-Sprecherin Jana Gantenberg.

Kurz nach der Anfrage unserer Zeitung bei der Annington, erhielt Britta Soltau endlich auch einen Anruf ihres Vermieters. "Wir haben uns sofort mit Frau Soltau in Verbindung gesetzt und ihr eine kostenfreie Ersatzunterkunft für die verbleibende Zeit organisiert, in der die Wohnung über keinen Strom verfügt", so Gantenberg. "Darüber hinaus muss Frau Soltau für den Zeitraum, in dem die Stromversorgung in ihrer Wohnung noch nicht hergestellt ist, selbstverständlich keine Miete zahlen."

Wann die Arbeiten abgeschlossen sind, dazu konnte die Annington nichts sagen. Britta Soltau hofft, dass der Albtraum bald beendet ist - denn bislang konnte sie ihre neue Wohnung weder einrichten noch tapezieren. "Wegen des fehlenden Stroms habe ich die Wohnung noch nicht abgenommen. Deshalb kann ich mit den Arbeiten ja noch nicht anfangen."