Sommer: Natürliche Sandstrände locken Sonnenhungrige an die Elbe - Doch das Baden in den Fluten ist nicht ganz ungefährlich

"Meine Kinder lieben es, hier im Sand zu spielen", sagt Nikolai Filippof. Während der 27-jährige Geesthachter seinen Urlaubstag genießt, spielen seine beiden Söhne mit anderen Kindern am Ufer, bauen Sandburgen, bewerfen sich vergnügt mit Matsch.

Entlang der Elbe gibt es zahlreiche Abschnitte mit Sandstränden, doch nicht alle sind so einfach zu erreichen wie die Südseite der Elbinsel. Direkt unterhalb der Elbbrücke (B 404) befindet sich ein Parkplatz, parallel zum Ufer führt ein Trampelpfad elbabwärts zum knapp 300 Meter langen "Hauptstrand". Dahinter zweigen zugewucherte Wege zu kleineren Buchten ab - gut versteckt im Schilf.

"Als Geheimtipp würde ich es nicht bezeichnen", scherzt Julian Köller. Der 25-Jährige entspannt mit seinen Freunden Vincent Schoenfeld und Nikolaus Wiedecke bei Feierabendbier und Strandfußball - inklusive Abkühlung in der Elbe. Wegen der Wasserqualität machen sich die drei Geesthachter keine Sorgen. Sie kommen schon seit Jahren im Sommer hierher zum Baden.

Das ist aber momentan nicht ganz ungefährlich: "Wir haben immer noch Hochwasser", sagt Karsten Steffen, Pressesprecher des Kreises Herzogtum Lauenburg. Der Wasserpegel steht noch immer über sechs Meter statt wie normal bei 4,19 Meter. Hinzu kommt, dass sich durch das Wehr an der Geesthachter Schleuse in der schnellfließenden Elbe Strudel bilden können. Über die Wasserqualität kann Steffen keine Angaben machen: "Es ist keine offizielle Badestelle. Wir testen das Elbwasser nicht auf seine Badequalität."

Julian Köller nimmt die Frage nach der Wasserqualität gelassen: "Die Elbe ist ja ein fließendes Gewässer." So sehen es auch die meisten anderen Strandbesucher, die zum Feierabend gerne hierher kommen. Allerdings gehen die meisten nicht weiter als bis zu den Knien ins Wasser.

Aber das Naturparadies bietet auch Vorteile: "Die Elbinsel ist nicht so überfüllt wie das Freizeitbad", erklärt Filippof. Auch wenn es hier keine Pommes-Bude oder Wasserrutsche gibt, wird der Familienvater wieder hierher kommen.

Magdalena Warkotsch (23) wäre stattdessen mit ihrem Bruder Matthias (16) lieber ins Freibad gegangen. Aber: "Wir sind wegen unseres Hundes hier." Sie findet es schon sehr schön auf der Elbinsel. Aber: "Mich stören die vielen Glasscherben im Sand und der Abfall in den Büschen." Ihr gerade mal 16 Wochen alter Jack-Russel-Mischling Maxi gräbt derweil wie besessen den Strand um - und hat für andere Hunde, die mit ihm spielen wollen, gar keine Zeit.