Geesthacht (tja). An den Linden vorm Krügerschen Haus an der Bergedorfer Straße haben sich ungebetene Gäste eingenistet: Die Wollige Napfschildlaus hat es sich an den Baumstämmen und Ästen bequem gemacht.

"Bürger hatten uns darauf aufmerksam gemacht, sie hatten die typischen Flecken entdeckt", berichtet Torben Heuer, Sprecher der Stadtverwaltung. Europaweit gibt es 146 verschiedene Arten der Schildläuse.

"Weil für den Baum keine direkte Gefahr besteht, werden wir die Tiere nicht bekämpfen", sagt Heuer. Die Tiere befallen mit Vorliebe geschwächte Bäume - und die finden sie in den Innenstädten. Heuer: "In freier Natur, also in den Wäldern, gibt es dieses Phänomen nicht." Erstmals wurde die Wollige Napfschildlaus (Pulvinaria regalis) 1960 in England gesichtet, 1989 wurden dann im Rheinland die ersten Tiere entdeckt.

Die weiblichen Läuse legen ihre 200 bis 3000 Eier in weiße Eisäcke aus Wachswolle, die dann aufgrund der Verschmutzungen in der Luft schnell dunkler werden. Vor allem Linden, aber auch Ahorne, werden von den Tieren befallen. Die Linden vor dem Krügerschen Haus haben eine lange Tradition. Größere Vorgänger-Exemplare der Bäume hatten das Haus beim Stadtbrand 1887 vor dem verheerenden Funkenflug bewahrt, nur deshalb blieb das Fachwerkhaus erhalten.