Flutschäden: Auf dem Platz in Tesperhude müssen Schlick, Unrat und ganze Bäume beseitigt werden

"Diese Saison hat es in sich. Erst konnten wir wegen des langen Winters nur mit Verspätung aufbauen, dann hat es lange Zeit immer nur geregnet und dann, als endlich die Sonne schien, mussten wir wegen des drohenden Hochwassers wieder alles einpacken", erklärt Platzwart Wolfgang Lukas.

60 der 100 Stellplätze sind an Dauercamper vergeben, für die die Erholung in diesem Jahr bisher deutlich zu kurz kam. "Wir waren früher oft als Gäste mit unserem Wohnmobil hier, jetzt wollten wir eine schöne zweite Saison als feste Camper auf dem Platz genießen. Stattdessen haben wir tagelang nur alles aufgeräumt", sagt Gisela Tesch aus Bergedorf. Immerhin: Weil ihr Wohnmobil an der höchsten Stelle des Platzes steht, konnte sie es bereits wieder aufstellen.

Einige Plätze weiter haben gestern Rixa und Jens Meder aus Oststeinbek ihren Campinganhänger zurückgebracht. "Wir haben am Montag fünf Anhänger voll Unrat aufgeharkt, jetzt sieht es hier wieder einigermaßen aus", sagt Meder. Doch je tiefer die Elbe sinkt, desto mehr Schmutz wird am Ufer freigelegt. "Wir haben wohl noch einige Zeit damit zu tun, ehe hier alles wieder schön ist", sagt der Camper. Dabei ist es für ihn die erste Saison. "Wer die Natur genießen möchte, muss auch damit rechnen, dass sie da ist", sieht seine Frau die Zwangspause gelassener. "Der Platz ist ansonsten einfach nur schön", so Rixa Meder.

Während vorne in Richtung Strandweg der Boden bereits wieder so abgetrocknet ist, dass die Wohnwagen aufgestellt werden könnten, ist er weiter elbaufwärts noch viel zu matschig. Auf einer Tischtennisplatte auf dem Spielgelände liegt ein knapp zehn Meter langer Baumstamm. "Den hat die Flut dort hingespült. Wie wir den wieder wegkriegen sollen, weiß ich noch nicht", sagt der Platzwart. Gäste können wegen des aufgeweichten Bodens zurzeit nicht Station machen. Lukas: "Dieser Einnahmeverlust wiegt fast schwerer als die Schäden, die das Wasser direkt hinterlassen hat." Die Elektroinstallation war beschädigt, in den Waschhäusern türmte sich Schlick.

Wann genau das Leben auf dem beliebten Campingplatz am Rande des Naturschutzgebietes und in Sichtweite der Elbe wieder uneingeschränkt möglich ist, lässt sich nicht absehen. Und im Oktober muss der Platz dann für den Winter erneut geräumt werden.