Trödelbaustelle zwei Wochen im Verzug - Bohrkopf und Sand bereiten Probleme

Wie lange, ist völlig unklar - dabei hätte der Verkehr auf dem beliebten Schleichweg bereits seit zwei Wochen wieder rollen sollen. Doch die Straße ist immer noch voll gesperrt, obwohl hier seit Ende Juni anscheinend nicht mehr gearbeitet wird.

Die Probleme stecken im Detail: Wie berichtet, lässt die Schleswig-Holstein Netz AG vom Umspannwerk am Fahrendorfer Weg, Ecke Mercatorstraße, ein neues Stromkabel im Bereich der Fahrbahn in Richtung Düneberg verlegen. Dafür setzen die Arbeiter ein spezielles Bohrverfahren im Untergrund ein. Der Vorteil: Nur wenige Löcher müssen in den Asphalt getrieben werden, um den sich unterirdisch vorarbeitenden Bohrkopf zu justieren. Genau dieser Bohrkopf soll jetzt Schuld an den Verzögerungen sein.

"Die beauftragte Firma hat uns mitgeteilt, dass der Bohrer kaputt gegangen ist", sagt Torben Heuer, Sprecher der Stadt Geesthacht. "Wir sind regelmäßig vor Ort, um den Baufortschritt zu begutachten. Aber wegen des Defekts wurden verschiedene Verlängerungen der Sperrung beantragt." Dabei könnte der Fahrendorfer Weg gerade jetzt das Stadtzentrum entlasten, weil sich wegen der Vollsperrung der Lauenburger Elbbrücke seit gestern wieder erheblich mehr Verkehr durch Geesthacht quält.

Nach Auskunft von Ove Struck, Sprecher der Schleswig-Holstein Netz AG, gibt es noch eine weitere Ursache für die Verzögerung: "Wir arbeiten mit einem Horizontal-Spülverfahren, aber der Sand im Untergrund rutscht immer wieder nach." Darum müsse in die Röhre, die dann entsteht, Bentonit (eine Art Natur-Mörtel aus verschiedenen Tonmineralien) gepumpt werden. "Und das muss erst einmal abbinden. Dadurch verlängert sich die Maßnahme und es sieht manchmal so aus, als ob dort nicht weitergearbeitet wird", so Struck. Die Alternative sei gewesen, die ganze Fahrbahn aufzureißen.

Gestern sollte laut Struck die letzte von sechs Bohrungen vorgenommen werden. Durch sie werden sechs Rohre mit einem Durchmesser von jeweils 15 Zentimetern in den Untergrund eingezogen, die die neuen 11 000-Volt-Leitungen aufnehmen. "Dann werden die Löcher geschlossen und übernächste Woche soll alles durch sein", so Ove Struck.