Jugendherberge: Darum schätzen Gäste das Haus am Runden Berge - Noch gibt es freie Zimmer in den Sommerferien

Die Jugendherberge am Runden Berge ist besonders bei Familien und Schulklassen beliebt. Für eine gute Auslastung in den Sommerferien sorgen spezielle Camps. So sind in dieser Woche junge Kicker mit der St.-Pauli-Fußballschule zu Gast in der Jugendherberge, direkt danach beginnt ein Englischcamp.

Sprachferien für Kinder - dieses Konzept hat sich aus Sicht des Herbergsvaters Christian Walczak bewährt. "Es hat uns viele neue Gäste gebracht", sagt der 33-Jährige. Denn in den Sommerferien bleiben die Schulklassen weg, die einen guten Teil der Gäste ausmachen. Und Familien oder Fahrradtouristen melden sich nicht mehr lange im Voraus an, sondern kommen eher spontan, wenn das Wetter gut ist. Ausgebucht ist die Jugendherberge darum in den Ferienwochen noch nicht. "Dafür, dass Juli und August die stärksten Monate sind, ist noch eine Menge Luft", räumt Christian Walczak ein. Doch er ist zuversichtlich: "Das Jahr lief bisher sehr gut." Besucherzahlen will der Herbergsvater noch nicht nennen, aber aller Voraussicht nach werde die Jugendherberge Ende 2013 so gut dastehen "wie seit acht Jahren nicht mehr".

2010 hatte die Zukunft der Jugendherberge auf dem Spiel gestanden, weil es nur 11 200 Übernachtungen gab. 2011 verzeichnete der neue Leiter Bernd Seidenpfennig schon über 13 000 Übernachtungen, und die Walcaks, die das Haus im April 2012 übernahmen, konnten die Zahl noch einmal leicht steigern.

"Ich gehe das Marketing sehr offensiv an", erklärt der Herbergsvater. Besonders Lehrer sind dankbar, wenn sie von ihm direkt am Telefon Vorschläge für Ausflüge und Aktivitäten bekommen. "Sie sind sehr froh, wenn ihnen jemand einen Teil der Planungsarbeit abnimmt", erzählt er. Dieser Service spreche sich herum, viele kämen gern wieder.

Hafen- und Stadtrundfahrt, der Michel oder Planten und Blomen in Hamburg sind einige Tipps, die sie mit genauen Ansprechpartnern, Telefonnummern, Kosten und Öffnungszeiten von Walczak bekommen. In Geesthacht empfiehlt er unter anderem den Menzer-Werft-Platz mit Beachclub und Minigolfanlage, das Elbkantinchen und den Hochseilgarten. Und manchmal sind bei den Gästen auch einfach nur Spiele gefragt. Dafür gibt es das "Hostelbook", in dem Spiele stehen, für die man wenig Material braucht.

Für Familien ist die Jugendherberge eine günstige Übernachtungsmöglichkeit. So wie für die Beckers, die an diesem Wochenende zu einer Hochzeit in Hamburg eingeladen sind. Für 19,70 Euro pro Kopf und Nacht können Sandra (40), Andreas (42), Maximilian (13) und Pauline (11) ein Familienzimmer nutzen, inklusive Frühstück. 157,60 Euro für zwei Nächte - in Hamburg, wo wegen des Lions-Treffens die Hotelpreise ins Astronomische wuchsen, hätte die Familie aus Weyhe bei Bremen ein Vielfaches bezahlt. "Frühstück gibt's von 7.30 bis 9.30 Uhr", erklärt der Herbergsvater bei der Anmeldung, und dann geht's aufs Zimmer. Später will die Familie noch in der Geesthachter Innenstadt essen gehen.

Auch Sebastian Mohr (24) und Maria Kleinsorge (26) aus Meschede im Sauerland sind mit ihrer Unterkunft zufrieden. Die beiden sind Ruderer und Trainer von zwei Jungen, die am Wochenende am Bundeswettbewerb auf der Dove-Elbe teilnahmen. "Es ist gemütlich hier, nicht so wie in vielen Stadt-Jugendherbergen, die wir sonst kennenlernen", sagt Sebastian Mohr. Die beiden haben Glück: Sie bekamen zu zweit ein Vierbettzimmer. Auch einen Spaziergang durch Geesthacht haben sie schon gemacht - und gestaunt: "Hier gibt es kleine Läden, die es bei uns so gar nicht mehr gibt."