Geesthacht (ger). Die Scheiben sind schmutzig und voller Plakat-Reste, der Einlegeboden ist zerbrochen und gibt den Blick auf alte Kabel frei: Seine besten Zeiten hat der Glaskasten vermutlich seit Jahrzehnten hinten sich, eine Augenweide ist die Werbe-Vitrine schon lange nicht mehr

. Dennoch haben Bauarbeiter den aus der Zeit gefallenen Werbeträger jetzt in der Fußgängerzone aufgebaut und fest einbetoniert - unübersehbar direkt vor der Deutschen Bank. "Attraktiv ist etwas anderes. In anderen Städten werden solche alten Kästen abgebaut, hier setzt man sie in die Fußgängerzone", sagt Passantin Lena Mehrmann aus Geesthacht kopfschüttelnd.

Bei der Stadt will man zu dem Thema nicht viel sagen - nur dass man verpflichtet sei, den Kasten aufzustellen. "Wir haben einen Vertrag mit einer Werbefirma, der noch weiter Bestand hat", sagt Stadt-Sprecher Torben Heuer. Bislang stand der Kasten in einer Ecke zwischen Zebrastreifen und der Parfümerie Wulkow, wo er wenig auffiel. "Durch die Bauarbeiten am Schiller Platz mussten wir der Firma aber einen neuen Standort anbieten", so Heuer. Da bot sich die städtische Fläche an, auf der bis vor zwei Jahren ein historischer Briefkasten montiert war. Ob der in die Jahre gekommene Glaskasten aber zu den Ambitionen der Stadt passe, die Fußgängerzone in einen modernen Einkaufsstandort zu verwandeln, wollte man im Rathaus nicht kommentieren.