Bildung: Bewegender Abschied von Wolfgang Duwe in der Alfried-Otto-Schule

In dem guten Vierteljahrhundert, das Duwe die Schule mit durchschnittlich 225 Kindern geleitet hat, ist einiges passiert. Als der Pädagoge 1987 in dem Dorf am Rande des Sachsenwaldes anfing, war es noch eine Grund- und Hauptschule. Der Hauptschulteil lief dann bald aus, ein Teil des Grundstücks musste Duwe für den Bau des gemeindlichen Kindergartens Spatzennest abgeben. Später kam die Umbenennung in Alfried-Otto-Schule in Gedenken an den verstorbenen Dassendorfer Altbürgermeister, der während seiner langen Amtszeit von 1948 bis 1970 unter anderem auch diese Schule einrichtete.

"Wir haben leider nur fünf Jahre zusammengearbeitet, aber das war eine sehr gute Zeit", erinnerte Bürgermeisterin Martina Falkenberg an viele gemeinsame Kämpfe, die Duwe und sie im Schulverband mit den Umlandgemeinden und mit Behörden ausgefochten haben. Lange hat Duwe beispielsweise für einen Zebrastreifen gekämpft, damit seine Schüler sicher die Straße überqueren können. Als dann die Tiefbauer anrückten, beobachtete er die Arbeiten vom Fenster seines Büros aus. "Er rief mich entsetzt an, dass die Streifen diagonal angeordnet werden sollten und forderte mich auf, das zu verhindern", erzählte die Bürgermeisterin, die Duwe einen Hahn aus Plüschstoff schenkte, weil er in seiner Zeit an der Schule fast nur von Lehrerinnen umgeben war.

Wenn es um die Sicherheit der Kinder ging, griff Duwe ohnehin immer sofort ein. "Als einmal die Ampel ausfiel, regelte er den Verkehr und stoppte dabei sogar einen Streifenwagen der Polizei", berichtete Schulelternbeirat Dr. Bernhard Keding.

Bevor Duwe in Dassendorf startete unterrichtete er während seines Referendariats sechs Stunden wöchentlich an der Schwarzenbeker Compeschule. Nach dem Abschluss - er unterrichtete Mathe, Sport und Kunst - ging er an die Grundschule Mühlenredder in Reinbek. Dann kam er 1987 nach Dassendorf. "Aber vergessen Sie nie: Ich war zuerst da", sagte seine Stellvertreterin Margrit Biesenack schmunzelnd. Sie ist designierte Nachfolgerin.

"Mein Mann würde am liebsten sofort viel reisen. Ich möchte, dass er sich erst einmal um Haus und Garten in Reinbek kümmert", sagte Friedlinde Preuß-Duwe. In jedem Fall geht es an den Gardasee. Scherzhaft hatte Duwe gesagt, dass er von einer Würstchenbude an dem See träumt. Mit der Würstchenbude wird es nichts, mit der Reise schon.