Absage: Radwanderer meiden die Region

"Bei uns haben alle Fahrradtouristen storniert", sagt Eve Pippirs, Inhaberin der Hotel-Brasserie Lindenhof. "Die ersten haben noch ihre Route geändert und sind dann den Elbe-Lübeck-Kanal statt der Elbe entlang geradelt. Doch jetzt weichen die Radfahrer wohl weiträumig aus und bleiben der Region fern", sagt Pippirs.

Geesthachts Tourismus-Managerin bestätigt die Flaute beim Radtourismus: "Eigentlich wären wir jetzt mitten in der Fahrrad-Saison. Aber seit dem Hochwasser hat sich kein einziger Radfahrer mehr in der Tourismus-Info gemeldet", sagt Ebbert. Dabei waren es gerade die Radwanderer, die auf ihrer Tour entlang der Elbe in den vergangenen Jahr für einen deutlichen Anstieg der Übernachtungszahlen in Geesthacht gesorgt haben - entsprechend sei das Angebot in Geesthacht auch stark auf den Fahrradtourismus ausgerichtet. "Im Sommer stehen fast täglich um kurz vor 18 Uhr Radfahrer bei uns im Krügerschen Haus und suchen eine Möglichkeit zum Übernachten", sagt Lena Ebbert. "Jetzt haben wir bestes Wetter, aber die Radfahrer bleiben weg." Wie gravierend die Folgen sind, lässt sich noch nicht absehen. "Wir hoffen natürlich, dass die Radwege entlang der Elbe schnell wieder repariert werden. Aber natürlich haben nach der Flut andere Dinge Priorität", sagt Lena Ebbert. Schlimmstenfalls fällt in diesem Jahr die Fahrradsaison an der Elbe komplett aus.

Vor diesem Hintergrund setzt auch die Jugendherberge Geesthacht am Runden Berg vermehrt auf Angebote wie Englisch- oder Fußball-Camps statt auf Unterkünfte für Radfahrer. "Wir haben den Rückgang der Radfahrer in den letzten Tagen zwar schon gemerkt, aber nicht so sehr wie befürchtet", sagt der Herbergsleiter Christian Walczak. "Bei uns ist seit Wochen gut was los."