Hochwasser: Pegel der Elbe sinkt - Erneut Probleme bei KRD

Am Nachmittag ging der Wert leicht zurück. "Wir gehen davon aus, dass der Scheitel langsam erreicht ist", sagt Heiko Holler, Fachdienstleiter öffentliche Sicherheit im Geesthachter Rathaus. "Grundlage für uns sind die Prognosen des Landes. Demnach bleibt der Pegel jetzt überwiegend konstant, spätestens ab Freitag können wir mit einem sinkenden Wasserstand rechnen", so Holler.

Geesthacht wäre damit glimpflich davongekommen. So stand das Wasser am Mittwochmorgen zwar an der Oberkante der Elbuferstraße - Freizeitbad und Menzer-Werft-Platz blieben von den Fluten aber bis auf einige große Wasserpfützen verschont. "Wir empfehlen dennoch, die Elbuferstraße in den kommenden Tagen noch zu umfahren", sagt Holler. So könne das steigende Grundwasser immer wieder Wasserlachen auf der Straße bilden, die die Feuerwehr abpumpen muss. "Für die Arbeit der Rettungskräfte könnte die Elbuferstraße dann immer mal wieder gesperrt werden", so Holler.

Nicht ganz so entspannt sieht die Situation bei KRD Sicherheitstechnik aus. "Alle Jahre wieder", sagt Geschäftsführer Bernhard Brammer und meint das Ärgernis des aufsteigenden Grundwassers. "Bei jedem Hochwasser in den vergangenen Jahren ist uns das Wasser in die Hallen gelaufen", sagt Brammer. Das Unternehmen fertigt unter anderem Sicherheitsscheiben und hat seinen Sitz an der Vierlander Straße, von der Elbe nur durch die Elbuferstraße und den neuen Deich getrennt. Brammer: "Je höher der Wasserdruck am Elbdeich ist, desto stärker drückt das Wasser bei uns aus dem Boden. Da nützt es nichts, den Deich zu erhöhen, wenn man das Problem nicht löst."

Als das Hochwasser absehbar war, liefen bei KRD bereits entsprechende Vorbereitungen an. Durch die Produktionshalle zieht sich ein Sandsackwall, der die Reinräume schützt. In der Halle mit den Spezialöfen laufen Pumpen, die den Bereich trocken halten. "Das Wasser drückt vor allem an den Fundamenten durch und aus dem Boden auf dem Hof", berichtet der Geschäftsführer. Er ärgert sich darüber - denn bei der Erschließung hatte niemand auf diese Problematik hingewiesen. So hatte man darauf verzichtet, das Gelände aufzuschütten.

Zurzeit wird in Bardowick bei Lüneburg gerade eine neue Produktionsstätte errichtet. "Wenn es mit den Problemen hier in Geesthacht so weitergeht, müssen wir wohl darüber nachdenken, den ganzen Betrieb nach Bardowick zu verlegen", sagt Brammer. Dort sei man vor Wasser sicher, meint er.