Geheimtipp: Neue Läden, doch Geschäftsleute wünschen sich mehr Laufkundschaft

Inhabergeführte Geschäfte, Restaurants und Cafés reihen sich aneinander. Von Markenkleidung und Fernsehern über Holzspielzeug und alte Möbelstücke, bis hin zu Brillen und frischem Obst und Gemüse reicht das Angebot auf einer Strecke von etwa 200 Metern. Nebenbei können Besucher noch die Schuhe zum Schuster bringen, einen Kaffee trinken oder im Restaurant "Namaste" indisch zu Mittag essen. Ein neues Gebäude mit 22 seniorengerechten Wohnungen und Geschäftsräumen verändert außerdem die Optik der Straße. Und trotzdem fehlt es im Buntenskamp an Laufkundschaft.

"Wir hatten Pech, weil wir die ganze Zeit eine Baustelle vor der Tür hatten", sagt Anna Fernandez von der Espressobar "Dolce-Vita". Nun wird der Buntenskamp auch noch wegen der Umbauarbeiten auf dem Schillerplatz für Autos gesperrt. "Wir leben hier von unseren Stammkunden", sagt die 55-Jährige. Sie würde sich zusätzliche Geschäfte für junge Leute im Buntenskamp wünschen.

Konkurrenz bekommt die Espressobar bald von direkt gegenüber. In den neuen Geschäftsräumen am Buntenskamp 16-18, gleich neben der Johanniter-Tagespflege, will Sedat Karaca (23) zusammen mit seiner Schwester Zeynep (24) Anfang Juli das "Café 58" eröffnen. "Wir legen Wert auf Qualität, auch bei der Einrichtung", sagt Sedat Karaca. Er will neben Tee, Kaffee und Torten auch Gebäck, Kumpir und Pasta anbieten. "Wegen der Schule nebenan werden wir täglich ab 7 Uhr öffnen", sagt er.

"Noch bin ich ein Geheimtipp", weiß Dörthe Meerkamm. "Aber es wird immer besser." Die 46-Jährige verkauft in ihrer Reetdachkate Holzspielzeug und Naturfarben. Sie hofft, dass die Straße durch den umgestalteten Schillerplatz belebt wird. Denn was Laufkundschaft ausmacht, bekommt ihre Nachbarin Ursel Lorenz jeden Tag zu spüren. Sie ist im April mit dem Modegeschäft "Z(w)eitgefühl" vom hinteren Ende der Straße vorn an den Schillerplatz gezogen. "Das macht so viel aus, ich gehe jeden Morgen glücklich zur Arbeit." Gegenüber blickt Ute Tesch von der "Brillen Schmiede" jedoch skeptisch auf die anrollenden Bagger. "Ich finde es gut, wenn es attraktiver wird, aber die Baustelle macht mir Angst." Denn obwohl ihr Geschäft in Verlängerung der Fußgängerzone liegt, kommen nicht allzu viele Laufkunden vorbei.

Peter Kappel betreibt seit 15 Jahren "Peters kleinen Möbelladen" am Buntenskamp 12. Der 62-Jährige macht Haushaltsauflösungen und kleine Umzüge. Aktuell freut er sich, dass sein Haus eine neue Fassade bekommt. Genau wie Nachbar Gerd-Jürgen Franz vom Elektrofachgeschäft findet er es gut, wenn sich weitere Geschäfte ansiedeln, die die Straße beleben.