Geesthacht (ger). Noch steigt der Pegelstand der Elbe langsam, doch spätestens Anfang der Woche wird auch in Geesthacht ein Rekordhochwasser erwartet.

"Wir haben die Vorhersage, dass am Dienstag in Geesthacht die Elbe bei 7,30 Metern liegen wird", sagt Bürgermeister Volker Manow. Damit würde der Menzer-Werft-Platz zum ersten Mal mehr als einen Meter unter Wasser stehen, auch große Teile der Elbuferstraße versinken.

Seit gestern tagt im Rathaus einmal täglich der Krisenstab, dem Polizei, Ordnungsamt, Feuerwehr und Vertreter des Kreises angehören. "Es gibt in Geesthacht aber zum Glück überhaupt keinen Grund zur Panik", sagt Manow. "Gott sei Dank haben wir unseren neuen Flutschutz fertiggestellt - wenn wir die Tore schließen, sind die Bereiche zwischen Sielstraße und der Stadtgrenze am Mischwerk bis 8,37 Meter sicher, das Gewerbegebiet bleibt trocken." Manow geht davon aus, dass die Fluttore am Sonnabend geschlossen werden.

Zwischen Sielstraße und Grünhof-Tesperhude ist hingegen kein Schutz vorhanden. "Wir haben bereits Kontakt zu den Anwohnern aufgenommen und unterstützen sie bei den Schutzmaßnahmen", sagt Manow. Betroffen seien unter anderem der Krümmler Hof, das Fährhaus Krümmel, das Freizeitbad sowie der Kanu- und der Ruderverein. Vor dem Kernkraftwerk sollen erstmals mobile Flutwände aufgebaut werden, das Kraftwerksgelände ist damit bis zu einem Pegel von 9,70 Meter geschützt.

"Wir gehen davon aus, dass der Menzer-Werft-Platz komplett überflutet wird. Am Beachclub werden wir von unserer Seite aus nichts abbauen, da warten wir ab", sagt Manow. Vermutlich müssen große Teile des Platzes nach der Flut ohnehin erneuert werden - der Sand am Beachclub und auf den Spielflächen sowie der rote Grand wird den Wassermassen kaum standhalten können. Das für 13. bis 16. Juni geplante Gastspiel des Cirkus Arena am Elbufer hat die Stadt abgesagt, auch der Hachede-Triathlon am Sonntag rund um Menzer-Werft-Platz muss ausfallen, so der Bürgermeister. "Mit der Situation in Lauenburg ist das bei uns nicht zu vergleichen."