Verkehr: Abwasserbetrieb saniert Kanalisation am Richtweg - Schillerplatz wird umgestaltet

Hier verbaut der städtische Abwasserbetrieb 790 000 Euro.

"Irgendwann müssen wir halt an jede Straße mal ran. Und jetzt ist die Maßnahme wirklich nötig", sagt Jens-Peter Schultz vom Abwasserbetrieb. Schultz: "Von oben gesehen fangen wir am ersten Haus an und arbeiten uns dann bis zur Berliner Straße vor." Das Rohr der Schmutzwasserkanalisation stammt aus den 40er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts und wurde damals aus Beton gebaut. "Das macht man heute nicht mehr, das Schmutzwasser greift den Beton an", erklärt Schultz. Der Stand der Korrosion ist so weit vorangeschritten, dass nun dringend saniert werden muss. Dazu wird ein Schlauch aus Kunststoff in das Rohr eingezogen, der dann mit Druckluft aufgeblasen und mit einer Speziallampe mittels UV-Licht ausgehärtet wird. "Eine Technik, die sich bewährt hat, wir gehen von einer Haltbarkeit von 40 bis 50 Jahren aus", so Schultz.

Im unteren Abschnitt des Richtwegs muss allerdings eine Baugrube hergerichtet werden, weil die Schäden am Kanal dort eine sogenannte "Inliner-Sanierung" nicht mehr zulassen.

Heute beginnen die Arbeiten für das Kunststoffrohr mit einer Kamerafahrt durch das Rohr. Dafür sind nur kurze Absperrungen nötig, an denen der Verkehr wechselseitig vorbeigeleitet werden kann. Für die Baugrube allerdings sind umfangreiche Vorarbeiten erforderlich. Dazu soll der Richtweg am ersten oder zweiten Juli-Wochenende voll gesperrt werden. Schultz: "Wir müssen den östlichen Gehweg überbauen, um den Fahrzeugen Platz für eine Umfahrung zu schaffen." Der Gehweg wird gesperrt, mit einer Schutzmatte und Mineralgemisch aufgefüllt und dann mit einer Asphaltschicht überzogen. Fahrzeuge, die bergauf fahren wollen, haben dann vor dem Gegenverkehr Vorfahrt. Auf eine Ampelregelung soll verzichtet werden. Vier bis sechs Wochen, so die Schätzung, ist die offene Baugrube nötig. "Wir versuchen, die Maßnahme in den Sommerferien soweit fertig zu bekommen, dass die Verkehrsbehinderungen möglichst wenig Autofahrer treffen werden", sagt Schultz. Er geht davon aus, dass alle Bauarbeiten Anfang September beendet sind.

Damit der Verkehr an den Baustellen nicht noch zusätzlich durch geparkte Autos behindert wird, wird ein absolutes Halteverbot an der Straße eingerichtet. Laut Verkehrsentwicklungsplan fahren täglich etwa 16 000 Autos über den Richtweg.