Kurios: Trasse für geplanten Rad-Wanderweg einfach überbaut

Arbeiter setzten jetzt Bordsteine, verlegten Gehwegplatten und Pflastersteine, zogen einen Zaun. Zudem wurde das Gelände für einen besseren Ein- und Ausstieg erhöht. Eine aufwendige Maßnahme, doch eines haben die Planer offenbar vergessen: Genau an dieser Stelle soll der geplante neue Radweg entlang der Elbuferstraße zwischen Geesthacht und Krümmel verlaufen. Die umgestaltete Haltestelle unweit des Wasserwerks der Stadtwerke steht diesem seit Jahren diskutierten Vorhaben genau im Weg.

Das Tiefbauamt der Stadtverwaltung hatte eine externe Firma mit den Bauarbeiten beauftragt. Eine ähnliche Haltestelle legten die Mitarbeiter des Bauhofes in Eigenleistung am Hohenhorner Weg an.

Auf Anfrage unserer Zeitung teilte Andreas Schröder, der Leiter der Tiefbauabteilung gestern mit, dass es noch keine Detailplanung für den Radweg gebe und bisher lediglich eine Machbarkeitsstudie vorliegen würde - der Bushaltestelle steht planerisch somit nichts im Wege. Fakt ist: Der vorgeschriebene Mindestabstand zum Gleis wurde durch die für 6000 Euro umgestaltete Haltestelle bereits bis auf die zulässigen Maße ausgereizt. Platz für einen Radweg ist hier nicht mehr.

Geplant war dort eigentlich, die Elbuferstraße so zu verbreitern, dass künftig auf beiden Seiten der Fahrbahn Flächen für einen Radweg "abgezweigt" werden können. Weiße Streifen sollen die zwischen 1,70 und 1,85 Meter breiten Radfahrstreifen von den Autospuren trennen. Für die Autos würden 5,50 Meter verbleiben.

Zuletzt hatte sich der Ausschuss für Bau und Verkehr im April mit der Planung für den Radweg befasst. Die Tiefbauabteilung und ein Ingenieurbüro hatten damals die aktuellen Pläne präsentiert. Der Kreis als Eigentümer der Kreisstraße 63 müsste den Radwegebau finanzieren, sodass es bisher keine Zusage über einen konkreten Termin für die Arbeiten gibt. Die Baukosten wurden bisher auf etwa 370 000 Euro geschätzt.