Hohenhorn (pas). Kommt die Ortsumgehung Geesthacht oder kommt sie nicht? Bisher schien das davon abzuhängen, ob der Planungsfeststellungsbeschluss bis Ende 2014 steht. Dann hätte das Projekt eine Chance, in den alten Bundesverkehrswegeplan aufgenommen zu werden, so dass ab 2015 gebaut werden könnte.

Doch es lehnen sich immer mehr Bürger gegen die Pläne auf. Vor allem die Hohenhorner befürchten, dass mit der Umgehungsstraße Laster und Pkw ihre Dorfidylle zerstören könnten. Denn diese soll von der A 25 den Geesthang hinauf, vorbei an Hohenhorn und Hamwarde führen, um dann im Bereich Ziegeleiweg wieder an die B 5 anzuschließen.

"Wir rechnen mit etwa 4000 Fahrzeugen mehr pro Tag. Für uns Hohenhorner bringt die geplante Trasse nur Nachteile", brachte Hanna Putfarken den Unmut der Einwohner der 500-Seelen-Gemeinde am Montagabend auf den Punkt. Etwa 60 Hohenhorner waren in das Gemeindehaus des Dorfes gekommen, um bei der Gründung der Bürgerinitiative "Lebenswertes Hohenhorn" dabei zu sein. Erklärtes Ziel der Gruppe: "Wir wollen es schaffen, dass die Umgehungsstraße nicht in die Kategorie ,Vordringlicher Bedarf Plus' des Bundesverkehrswegeplan kommt", betonte Dietger Michaelis, Mitinitiator der Initiative. In diese Kategorie müsste die Umgehungsstraße eingestuft werden, um realisiert zu werden.

Um das zu erreichen, einigte sich die Bürgerinitiative auf konkrete Aktionen. Um zu zeigen, wie störend Autoverkehr sein kann, möchten die Hohenhorner Straßen im Ort mit eigenen Fahrzeugen blockieren und einen Stau provozieren. Weiterhin wollen sie ihren Ort mit Protestplakaten ausstatten und Flugblätter gegen die Umgehungsstraße verteilen. "Wichtig ist auch, dass wir den Verkehr, der jetzt schon hier durchrauscht, zählen", betonte Hanna Putfarken. Außerdem wollen sich die Hohenhorner für eine Lärmkartierung ihres Ortes stark machen.

"Wir müssen auf jeden Fall auch Umweltschutzverbände und andere Gemeinden mit ins Boot holen", betonte Dietger Michaelis. So wird die Umgehungsstraße wohl auch nach Dassendorf, Hamwarde, Wiershop, Fahrendorf und in die Geesthachter Oberstadt mehr Verkehr bringen. Weiteres Ziel der Hohenhorner: Sie wollen Politiker für sich gewinnen, sowohl kommunale als auch den Landtagsabgeordneten Olaf Schulze (SPD) und den Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann (CDU), beide Befürworter der Ortsumgehung. Sollten einige der Aktionen Erfolg haben, könnte es gut sein, dass es nichts wird mit dem Baubeginn der Trasse in 2015.