Geesthacht. Die Berliner Straße bleibt zwischen Post und Berliner Sporthalle auch in Zukunft vierspurig. Gedankenspielen der Verwaltung, erst den Mittelstreifen und im nächsten Schritt sogar eine Fahrspur aufzulösen, erteilte der Planungsausschuss am Montagabend eine klare Absage.

"Hier besteht überhaupt kein Handlungsbedarf", sagte Samuel Bauer von der SPD. Das meinte auch Rüdiger Tonn von der FDP. "Wir brauchen hier keine Konzepte."

Wie berichtet hatte die Verwaltung in einer Beschlussvorlage empfohlen, den Rückbau der Bundesstraße zu planen. Die Vision aus dem Rathaus: Der Mittelstreifen sollte verschwinden, die Fahrspuren weiter in die Mitte gerückt werden - um auf diese Weise den Anwohnern einen besseren Lärmschutz zu bieten.

"Ob dieser Umbau der Straße das Dringendste ist, weiß ich nicht, das würde uns einen Haufen Geld kosten", sagt Ronald Schulze von der SPD. "Wenn überhaupt, sollten wir uns über so einen Umbau Gedanken machen, wenn die Umgehungsstraße begonnen wird. Dann haben wir bis zu deren Freigabe immer noch genug Zeit", sagte Carsten Hack von der FDP. "Was da passieren könnte, das sollten wir, wenn überhaupt, zusammen mit dem Ausschuss für Bau und Verkehr beraten", sagte Petra Bolte von den Grünen.

Dass das Thema überhaupt auf die Agenda kam, ist dem schlechten Zustand der Straßenbäume geschuldet. Immer öfter gehen einige der Linden und Ahornbäume wegen der schlechten Standortbedingungen kaputt, andere werden bei Unfällen gekappt. "Die Bäume sind klein und schlecht entwickelt", sagte Anette Platz aus der Verwaltung dem Ausschuss. "Pfusch und Fehlplanung holen uns in dieser Stadt immer wieder ein", ärgerte sich Ali Demirhan von den Grünen. Denn: Die Pflanzlöcher in dem Mittelstreifen waren offenbar von Anfang an ungeeignet, deshalb hatte der Ausschuss schon entschieden, keine Bäume mehr nachzupflanzen.

Demirhan forderte, den Bund als Straßenbesitzer in Regress zu nehmen. "Es ist bedauerlich, dass wir die Bäume jetzt anscheinend beim Sterben begleiten", sagte Jochen Meder von der CDU. Sollte doch einmal eine Fahrspur entfernt werden, regte er an, den Bäumen in der Fahrbahnmitte mehr Platz einzuräumen, um den Alleecharakter zu bewahren.

Doch außer, dass künftig in den Lücken zwischen den Bäumen Frühblüher in den Boden gesetzt werden sollen, wird vorerst nichts mit dem Mittelstreifen der Berliner Straße passieren. Dem Wunsch der Verwaltung, weitere Konzepte erarbeiten zu dürfen, erteilten die Politiker eine Abfuhr. Insgesamt wurden 50 Ahornbäume beim Umbau der Berliner Straße im Jahr 1992 zwischen der Ziegenkrug-Kreuzung und dem Richtweg gepflanzt. Weiter westlich kamen bis zur Post-Kreuzung 60 Linden in den Boden.