Geesthacht(knm). Wenn Dietrich Gütschow Schach spielt, sieht sein erster Zug meistens gleich aus. Der Bauer zieht vor auf das Feld C 4.

Damit läutet der 74-Jährige eine typische Eröffnung dieses Brettspiels ein, das "Damengambit". Der Geesthachter hat das Schachspielen von seinem Vater gelernt und auch die eigenen Söhne und Enkel begeistert. Seit den 70er-Jahren spielt er in der Schachabteilung des VfL Geesthacht, die 2013 seit 40 Jahren besteht. Die Abteilung hat 25 Mitglieder im Alter von zehn bis 82 Jahren.

"Für dieses Spiel braucht man ein sehr gutes Gedächtnis, räumliches Denken und das Talent zu kombinieren. Und man muss auch ein bisschen verrückt sein", sagt Gütschow. "Ein bisschen ist untertrieben", ergänzt Schachkollege Werner Buhlmann (71). In der Tat ist Schach nichts für Ungeduldige, die den schnellen Erfolg wollen. Geduld gehört zum Spiel dazu: "Doch man darf sich nicht täuschen, das Spiel wirkt zwar entschleunigend, aber der Kopf rattert permanent.", sagt Gütschow.

Und wer besser werden will, muss Bücher wälzen, Turniere spielen und sehr viel üben, wenn gerade kein Gegenspieler da ist auch am Computer. "Talente erkennt man ziemlich schnell", sagt Giovanni Lana, der ebenfalls zu den 25 Mitgliedern der Schachabteilung gehört. Und auch Spielstrategien bilden sich nach einiger Zeit aus: "Der eine spielt aggressiv, der andere eher zögerlich, wartet auf Strategien des Gegners", erläutert Gütschow. Wer gut ist, werde später vom Verband gefördert.

So wie in den 80er-Jahren Andreas Plüg. Der spielte sich aus Geesthacht an die Spitze und wurde Deutscher Meister.

Zum 40-jährigen Geburtstag, organisiert Turnierleiter der Schachabteilung, Sören Schönfeld, eine Stadtmeisterschaft. Gespielt werden acht Runden verteilt auf die Sommermonate. Ein Spieler hat 90 Minuten Bedenkzeit für 40 Züge sowie 30 Minuten für den Rest der Partie. Die erste Runde startet am Freitag, 19. April in den Räumen der Awo, Markt 26, um 20 Uhr. Startgeld für Gäste 15 Euro und fünf Euro für Jugendliche. Gespielt wird um die Ehre und zwei Lospreise im Wert von 30 Euro. Anmeldung per E-Mail an soeren.schoenfeld@gmail.com oder telefonisch: (0 41 52) 8 87 67 15.