Geesthacht. Fallen unvorhergesehene Ausgaben für die Stadt an, kann Bürgermeister Volker Manow über Summen bis 20 000 Euro frei verfügen. Doch genau diese überplanmäßigen Aufwendungen belasteten den knapp kalkulierten Haushalt der Stadt im vergangenen Jahr erheblich.

Fast 120 000 Euro gab Manow zwischen Oktober und Silvester für Projekte frei, die so nicht eingeplant waren. Über diese Zahlungen wird der Verwaltungschef am Freitag (Beginn: 18 Uhr, Ratssaal) die Geesthachter Politiker in der Ratsversammlung unterrichten.

Vor allem teurer Ökostrom und ein hoher Bedarf an Streusalz belasten die Stadtkasse mehr als geplant. Gedeckt werden sollen die zusätzlichen Kosten vor allem durch höhere Einnahmen bei der Gewerbesteuer. Zum Jahresende hatte Kämmerer Peter Wolke die Steuereinnahmen der Stadt nach oben korrigiert. Für Geesthacht wurde danach sogar ein unerwartetes Plus bei der Einkommensteuer von 150 000 Euro errechnet. Der städtische Anteil an der Einkommensteuer summierte sich auf 10,4 Millionen Euro.

Allerdings wird das zusätzliche Geld nicht der bald erschöpften Rücklage zugeführt, sondern für über- und außerplanmäßige Ausgaben genutzt, um im Haushalt klaffende Löcher zu stopfen. Dabei wäre absehbar gewesen, dass die Umstellung auf Ökostrom zu höheren Energiekosten führen würde. Das ist der Preis, den Geesthacht für die Energiewende in den öffentlichen Gebäuden zahlt. 20 000 Euro Mehrkosten sind es jeweils an der Alfred-Nobel-Schule am Neuen Krug und an der Bertha-von-Suttner-Schule in der Oberstadt und 10 000 Euro beim Oberstadttreff.

Für 20 000 Euro Streusalz angeschafft

Dass Geesthachts Autofahrer sicher durch den Winter gekommen sind, forderte seinen Tribut. 20 000 Euro schlagen in der Auflistung des Bürgermeisters dafür zu Buche, dass der Bauhof seinen Streusalzvorrat füllen konnte. "Wir haben im November und Dezember gut zu tun gehabt und mussten unseren Bunker auffüllen", berichtet Volker Rosenberg, einer der Einsatzleiter des Winterdienstes. "Es gab zwar in diesem Winter keine Schneemassen, aber wir waren oft unterwegs, weil die Straßen glatt waren. Und die Saison ist auch noch nicht vorbei", sagt Rosenberg.

Ansonsten summieren sich kleinere Ausgaben: 300 Euro für einen Staubsauger, 2200 Euro für eine Gelenkarmmarkise, 1000 Euro für einen Telefonanschluss. Als problematisch gilt dass die verschiedenen Einrichtungen der Stadt keine eigenen Rücklagen für Unvorhergesehenes haben.