Geesthacht. Geesthachts kulturelle Institutionen haben im Moment mit Einschnitten zu kämpfen. Wie gestern berichtet, bangt Ulrich Jacobi, Leiter des Kleinen Theaters Schillerstraße, um die Vorstellungen für die kommende Saison.

Gleich um die Ecke kämpft Wolf-Rüdiger Busch im Museum Krügersches Haus mit seiner Ausstellungsplanung. Auch der Museums-Chef hat im kommenden Jahr 10 000 Euro weniger im Etat. Doch seine Planungen, an welchen Stellen er den Rotstift ansetzten will, stießen im jüngsten Kulturausschuss auf Unverständnis bei der Politik.

Waren für die Ausstellung 100 Jahre Frauenleben in Geesthacht im März ursprünglich 4000 Euro geplant, sind es nun nur 1000 Euro, für 150 Jahre Liedertafel (Mai bis Juli) gibt es statt 2000 nur 1000 Euro. Die Ausstellung der Geesthachterin Jutta Gehrke und eines Künstlers aus Tansania (6000 Euro) entfällt, genauso wie die Musikreihe (3000 Euro). Die Sonderausstellung zur Himmelsscheibe von Nebra (November bis Februar) wurde um 1000 auf 14 000 Euro gekürzt. 10 000 Euro für das Projekt 800 Jahre Geesthacht bleiben jedoch erhalten.

Kathrin Wagner-Bockey (SPD) zeigte sich unzufrieden darüber, dass von der Kürzung ausgerechnet die regionalen Ausstellungen betroffen sind: "Das Krügersche Haus ist doch schließlich ein Heimatmuseum." Die Himmelsscheibe von Nebra passe da gar nicht ins Konzept. Außerdem könne man diese Ausstellung doch bestimmt auch günstiger realisieren, sagte sie. Karin Buhl (Grüne) erinnerte daran, dass man zusammen mit der Kürzung der Mittel auch beschlossen habe, Wolf-Rüdiger Busch freie Hand bei der Entscheidung zu lassen, wo er streicht. Torsten Seidl (CDU) sprach sich ebenfalls für eine Stärkung regionaler Themen aus, äußerte aber Bedenken, jetzt einfach so in die Ausstellungsplanung einzugreifen. "Wir müssen das im kommenden Jahr diskutieren", sagte er und regte an, eine Art Leitlinie für das Museum zu entwickeln.