Geesthacht. Seit gut 15 Jahren bietet Pro familia in Geesthacht eine Beratung für das gesamte Kreisgebiet an. Jetzt hat sich das Team im Haus des Vereins für Soziale Dienste an der Rudolf-Messerschmidt-Straße 8 neu aufgestellt und verstärkt.

Hinzugekommen ist Antje Redmann. Die 45-jährige Sozialpädagogin führt Einzel- und Paarberatungen an zwei Tagen in der Woche durch. "Zu 80 Prozent der Gespräche kommen Paare", schätzt Redmann. Häufig gelte es in den Beratungen, die Kommunikation zu reflektieren, Missverständnisse auszuräumen.

Ebenfalls neu im Pro-familia-Team sind Sozialpädagoge Sebastian Beyer und Erziehungswissenschaftlerin Ines Voigts. Die beiden sind allerdings selten im Pro-familia-Büro zu finden. "Wir gehen in die Schulen oder auch in Kindertagesstätten und führen Projekte zu den Themen Sexualität und Aufklärung durch", sagt Ines Voigts. Es sei oft angenehmer für die Schüler, sexualpädagogischen Unterricht nicht nur von den Lehrern zu bekommen. "Wir sind außenstehend und die Lehrer sind bei den Gesprächen nicht dabei." Die Gruppen werden zuweilen auch in Jungen und Mädchen aufgeteilt. "In der vierten und fünften Klasse zum Beispiel ist die Menstruation für Mädchen ein wichtiges Thema, für Jungs aber natürlich eher uninteressant", erläutert die Beraterin.

Um Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung kümmern sich Maika Böhm, Leiterin von Pro familia in Geesthacht, und Diplom-Psychologin Angelika Topp. Beide sind schon seit mehreren Jahren bei der Beratungsstelle in Geesthacht und teilen sich mit den übrigen Teammitgliedern etwas mehr als 40 Wochenstunden. Da die Beratungsstelle ein Drittel ihrer Kosten selbst tragen muss, kosten die Paar- und Einzelberatungen Geld. "Wir berechnen zwei Prozent vom Nettolohn des Ratsuchenden. So zahlen jene, die weniger haben, nicht so viel", erläutert Böhm. Für sexualpädagogische Projekte müssen die Schulen einen Eigenanteil zahlen. "Anders ist es leider nicht finanzierbar", sagt Böhm. Die Leiterin ist froh, dass sie Beratungen für Schwangere immer noch weitestgehend umsonst anbieten kann.

Bei der Bilanz des Jahres 2010 hat sie festgestellt, dass deutlich mehr minderjährige Schwangere in die Beratungen kamen, als im Vorjahr. "Die Zahl ist von fünf auf zehn angestiegen", sagt Böhm. Als Grund für die ungewollte Schwangerschaft werde meist ein Verhütungsunfall angeben, zum Beispiel, dass die Pille vergessen wurde.

Wer bei Pro familia einen Termin machen möchte, meldet sich montags bis freitags zwischen 8 und 10 Uhr oder montags und donnerstags zwischen 14 und 16 Uhr. Telefon (0 41 52) 7 29 24.