Dassendorf. Die wirtschaftliche Krise scheint in den Dörfern rund um Geesthacht überwunden zu sein. “Wir konnten im vergangenen Jahr ein deutliches Plus bei den Gewerbesteuereinnahmen verzeichnen“, sagt Ingo Jäger, Kämmerer des Amtes Hohe Elbgeest.

"Dabei hatten wir in den ursprünglichen Finanzplanungen mit einem Minus von 15 Prozent im Vergleich zu 2009 gerechnet." Doch es kam ganz anders: Insgesamt überwiesen die Unternehmen aus den zehn Gemeinden 4,9 Millionen Euro an die Steuerkasse - ein Plus von 700 000 Euro im Vergleich zu 2009. Und damit sich die Amtsgemeinden auch künftig auf diese Einnahmequelle verlassen können, soll - anders als beispielsweise in Geesthacht - nicht an der Steuerschraube gedreht werden. "Im Amtsausschuss wurde entschieden, dass es keine einheitliche Steuerempfehlung für das Amt geben soll", sagt Jäger. "Und keine der Gemeinden hat sich für eine individuelle Erhöhung ausgesprochen." Anders sieht es bei der Grundsteuer aus, die Grundstückbesitzer abführen müssen: dort soll die Abgabenlast einheitlich im gesamten Amt auf einen Hebesatz von 350 klettern. "Die Gemeinden machen sich langsam auf den Weg, dieses Kriterium zu erfüllen", so Jäger. Zudem soll amtsweit die Hundesteuer einheitlich auf 100 Euro für das erste Tier steigen.

Obwohl es auf der Einnahmenseite wenig Grund zum Klagen gibt, wird Börnsen als erste Gemeinde des Amtes in Kürze finanzielle Hilfe beim Land beantragen müssen. Nicht weil in der Kommune schlecht gewirtschaftet wurde, sondern vielmehr weil die Ausgabenlast kaum noch zu erfüllen ist: "Börnsen erzielt sehr gute Gewerbesteuereinnahmen. Allerdings sind diese so hoch, dass die Gemeinde zusätzliche Kreisumlage abführen muss und fast 30 Prozent der Amtsumlage allein trägt", sagt Jäger. Zudem hält Börnsen mit Kindergärten, einer Krippe und einer Schule eine umfangreiche Infrastruktur vor, die unterhalten werden muss. "So weist der Haushalt unterm Strich eine knappe Million Euro als Minus aus, deshalb müssen wir Mittel aus dem kommunalen Bedarfsfonds des Landes beantragen." Ein Schritt, den in den kommenden Jahren nach Jägers Meinung wegen steigender Ausgaben noch weitere Gemeinden gehen müssen, obwohl die Einnahmen stabil sind.

Unabhängig von der Finanzsituation wollen die Gemeinden im Amt die Versorgung mit schnellen DSL-Datenleitungen wie geplant vorantreiben. Bislang gelten die Gemeinden überwiegend als unterversorgt. "In den kommenden Wochen soll es eine erste Ausschreibung für den Ausbau geben", sagt Jäger. Ebenso haben sich die Gemeinden verständigt, das Angebot an Krippenplätzen weiter zu vergrößern.