Bergedorf (jmk/pcs). Endlose weiße Strände, türkis schillerndes Meer, Sonnenschein, Palmen, gutes Essen, pure Entspannung.

Die Urlaubssaison rückt näher und damit des Deutschen liebste Beschäftigung, das Verreisen.

Die Tourismusbranche spürt die Wirtschaftskrise, doch eine spontane Umfrage im Sachsentor ergab gestern, dass viele Bergedorfer nicht auf ihren Urlaub verzichten möchten. Dafür nehmen sie viele Opfer in Kauf, sparen etwa bei Kleidung und am Auto. Andere wiederum verzichten 2009 auf den Urlaub, um sich nächstes Jahr einen umso längeren Aufenthalt ermöglichen zu können.

Im Trend liegen in diesem Jahr Reisen nach Bayern sowie an Nord- und Ostsee.

Wenn die Bergedorfer verreisen, zieht es sie derzeit nicht in die Ferne. "Im Trend bei den Buchungen liegt in diesem Jahr Deutschland, die Leute fahren nach Bayern sowie an die Nord- und Ostsee", sagt Sabine Mund, Verkaufsbüroleiterein im Reisebüro Rauther. Immerhin sei Urlaub innerhalb Deutschlands 25 bis 30 Prozent günstiger als eine Auslandsreise. Auch Nahziele wie Österreich, Schweiz und Skandinavien seien beliebt. Wer "Sonne sicher" buchen wolle, der fliege aber nach wie vor in die Türkei oder nach Spanien.

Noch gehen die Buchungen beim Reisebüro Rauther nicht zurück. "Den Titel Reise-Weltmeister lassen sich die Deutschen nicht so schnell nehmen", sagt Sabine Mund zuversichtlich. Allerdings würden einige Kunden den Urlaub von 14 auf zehn Tage verkürzen oder sich für eine einfache Hotelkategorie entscheiden.

Mancher spart auch sein Geld und wartet im heimischen Garten ab, wie sich die Wirtschaftskrise entwickelt. Denn wenn Arbeitsplatzverlust oder Teilzeitarbeit drohen, bleibt kein Geld fürs Verreisen. Das fürchtet auch Reisexpertin Mund: "Wenn die Krise andauert, muss vielleicht irgendwann auch der Urlaub dran glauben."

Daniela Faber (36) aus Lohbrügge: "Ich fahre nach Paris und starte von dort aus eine Rundreise durch Frankreich. Auf den Urlaub freue ich mich schon lange. Dafür habe ich auch Geld zurückgelegt."

Daniela Türk (34) aus Lohbrügge: "Sehr gern würde ich nach Schottland fahren. Aber das ist teuer und leider habe ich im Moment kein Geld und keine Arbeit. Urlaub ist schön, aber es gibt Wichtigeres."

Gudrun Kötter (66) aus Lohbrügge: "Fürs Reisen reicht mein Geld auch in der Wirtschaftskrise. Ich fahre sogar mehrfach weg, nämlich nach Vietnam, Kambodscha und Österreich. Darauf will ich auch nicht verzichten."