Dassendorf (kl). Scandia Dolland ist noch ganz im Bann der Schlange Ka. “Oh, die ist ganz lieb und schön weich. Ihre Schuppen fühlen sich an wie bei Fischen, nur feiner“, erzählt die Achtjährige. Mit vier anderen Mädchen hat sie Ka, die über zwei Meter lange Tigerpython, durch die Manege getragen - assistiert von Jakob Quaiser.

Der Zirkusdirektor und sein Team sind in dieser Woche bei der Grundschule Dassendorf zu Gast. "Manege frei!" heißt das Projekt für die 190 Kinder. In zwei Gruppen wird trainiert, gestern zeigte die erste bereits, was sie gelernt hatte.

Grundschüler werden zu Kunstreitern, Jongleuren, Feuerschluckern, Ziegen-Dompteuren, Zauberern, Akrobaten und sind mit Feuereifer dabei. "Ich bin ein Clown, weil ich das immer schon mal machen wollte", erzählt der neunjährige Tom Buntrock begeistert. Sein Altersgenosse Felix Ketzler ist nach einer ersten Probe am Trapez noch skeptisch: "Wenn man da kopfüber hängt und nach oben guckt, denkt man, gleich falle ich", sagt er. Vielleicht wolle er doch lieber beim Tellerdrehen mitmachen . . . Dabei hat es schon beim ersten Versuch gut geklappt, auch für Rebella Strube. "Ich habe das schon mal gemacht", sagt die Zehnjährige stolz.

Jakob Quaiser, sein Sohn Henry und die übrigen Mitglieder der Zirkus-Großfamilie zeigen nicht nur die Kunststücke, sondern auch, wie man sich publikumswirksam präsentiert. Eine Ehrenrunde durch die Manege, verbeugen - und Applaus. "Wir staunen immer wieder, wie schnell die Kinder alles begreifen", sagt die Chefin Sonja Quaiser.

Schon vor vier Jahren hatte ein Mitmach-Zirkus die Grundschule besucht. "Damals hat es allen so viel Spaß gemacht, dass wir uns vorgenommen haben, das Projekt alle vier Jahre zu wiederholen", sagt Schulleiter Wolfgang Duwe. Der Schulverein übernimmt die Kosten und auch in den Klassen geht es jetzt um das Thema Zirkus.

Wer erleben möchte, was die Kinder einstudiert haben, ist heute im beheizten Zirkuszelt am Bornweg willkommen. Die Vorstellung beginnt um 18 Uhr, der Eintritt kostet für Erwachsene sechs, für schulfremde Kinder drei Euro.