Geesthacht (tja). Seit Jahren bereiten zwei besondere Altlasten den Menschen in Geesthacht Sorgen. Zum einen auf dem Katzberg, wo von 1851 bis 1915 eine Glasfabrik stand. Zum zweiten an der Plaisirstraße, wo das Grundwasser von einem früheren Heizwerk der ehemaligen Munitionsfabrik verunreinigt ist.

Im Ausschuss für Umwelt und Planung am 9. Februar (18 Uhr, Rathaus) wird Anette Platz von der Stadtverwaltung den Mitgliedern in öffentlicher Sitzung einen Überblick über den aktuellen Sachstand geben. Am Katzberg finden sich vor allem Schwermetalle, das giftige Arsen und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) im Boden. Die Verschmutzung wurde 1994 bei der Bebauung nachgewiesen. Mehrere Flächen wurden daraufhin eingezäunt.

Der Boden wurde seinerzeit bewusst nicht ausgetauscht, weil man den Bewuchs erhalten wollte und dadurch auch eine natürliche Bedeckung der Risikofläche sah. Laut der Einschätzung eines Gutachters gibt es am Katzberg zurzeit keine Gefahr für Menschen durch den belasteten Boden. Nach einer neuen Untersuchung ist es jetzt nicht mehr nötig, die Bereiche eingezäunt zu halten. Um Unterhaltungskosten zu sparen, sollen die Zäune abgebaut werden. Lediglich als Absturzsicherung an der Böschung zum Geesthang soll noch ein Zaun erhalten bleiben, so die Vorlage für den Ausschuss.

An der Plaisirstraße stand von 1914 bis 1918 ein Kraftwerk der Düneberger Pulverfabrik. Der Keller mit den Teerölrückständen blieb nach dem Abriss im Boden. Er wurde erst 1989 entdeckt, als das Areal für das Verschwisterungsviertel erschlossen wurde. Über Jahrzehnte sickerte aus der Ruine Teeröl in den Boden und verseuchte das Grundwasser. Seit 1999 stagnieren nun die Werte der Wasserbelastung. Vermutlich, das ergaben neue Erkundungen, weil unter einer Straße und einem Haus noch immer Fundamente verborgen liegen.

Bis Mai soll eine Machbarkeitsstudie klären, ob es andere Sanierungsmöglichkeit gibt. Kosten: 50 000 Euro. Der Sanierungsaufwand summiert sich bisher auf mehr als 600 000 Euro.