Geesthacht. Sie proben in Kellern, treten in Jugendhäusern auf und träumen vom Erfolg: In Geesthacht haben sich über die vergangenen Jahre junge Musiker zusammengetan, um die große Karriere anzugehen.

Die fünf Jungs von Between Love And Madness etwa sind diesem Traum bereits ganz nah. 2005 als kleines Projekt gegründet, hatte die Metalcore-Band schon deutschlandweit Auftritte. Ihren ersten Proberaum fanden die Musiker im Keller des Jugendhauses "Düne", wo sie auch ihr erstes Konzert gaben. "Wir waren alle so nervös, dass wir uns fast in die Hosen machten, aber die Show war großartig", erinnert sich Sänger Daniel Müller. Für ihn sei es immer noch ein Fest, in dem Jugendtreff aufzutreten. "Wir sind der 'Düne' sehr dankbar, dass wir dort proben durften und so gut behandelt wurden", sagt der 23-Jährige. Mittlerweile wird die Band von vielen Konzertveranstaltern gebucht. "Früher haben wir nach Shows gebettelt, jetzt können wir es uns aussuchen, wo wir spielen", so Daniel Müller. Zusammen mit Bandkollege Thomas Schipper (25) hat er das Label "Martial Music" gegründet, unter dem Between Love And Madness auch ihre erste CD mit drei Songs vertrieben. In diesem Monat beginnen die Aufnahmen für das erste Album, bei denen die Jungs von professionellen Produzenten begleitet werden. Der nächste Schritt auf der Karriereleiter ist schon ins Auge gefasst: "Wir hoffen, dass wir dieses oder nächstes Jahr im Ausland starten können", erzählt der Sänger.

The Age Of Sound hatte die ersten Auftritte ebenfalls in Geesthacht und Umgebung. Die Indie-Band entstand bereits im Jahr 2000, damals noch unter dem Namen Pleaston Crumber. "Da haben wir nur 45 Minuten in der Woche geprobt, ohne Gesangsanlage. Das war alles andere als produktiv", sagt Sänger Oliver Vogel (26). Mittlerweile nutzen die vier Musiker für die Proben einen Keller in Bergedorf. Nachdem sie schon zweimal durch Deutschland getourt sind, nehmen sie dieses Jahr ihr erstes Album in einem Hamburger Tonstudio auf. "Unser Ziel ist es, gute Musik zu machen, die von möglichst vielen Leuten gehört wird", so Vogel. Auf die Frage, ob er später davon leben möchte, antwortet er: "Das wäre der Idealfall, allerdings ist das recht utopisch."

Das weiß auch Christian Rosomm, der noch am Anfang seiner Musikkarriere steht. Zwar hatte er bereits eine Band gegründet, die mit Auftritten in Geesthacht, Mölln und Hamburg recht erfolgreich war. Doch die "Falschen Freunde" trennten sich nach kurzer Zeit wieder. "Die Musikgeschmäcker haben sich auseinander entwickelt", sagt der Sänger und Gitarrist. Er wolle trotz des Misserfolgs nicht von seinem Ziel abkommen.

"Es war schon immer mein Traum, von der Musik leben zu können", so der 20-Jährige. Ende März nahm er mit dem selbst komponierten Lied "Little Times" an einem Wettbewerb teil. Beim Singer Songwriter Slam in Hamburg treten jeweils zehn Künstler auf, aus denen das Publikum den Sieger wählt. Rosomm erreichte Platz drei. "Das hat mich ermutigt, weiterzumachen", sagt er. Momentan sucht sich der Geesthachter für seine Auftritte befreundete Künstler zusammen, die musikalische Unterstützung leisten. So begleitete ihn beim jüngsten Konzert im Jugendhaus "Düne" Peter Hansen an der Gitarre.