Geesthacht (ger). Nach dem schweren Unglück auf dem Geesthachter Wochenmarkt am Sonnabend hat sich die Zahl der Verletzten auf sechs erhöht: Gestern meldete sich ein 75-jähriger Geesthachter bei der Polizei, der bei der Horrorfahrt eine Schulterprellung erlitt.

Die beiden schwer verletzten Unfallopfer sind mittlerweile außer Lebensgefahr. "Eine 72-jährige, die Gesichtsfrakturen erlitten hat, wurde in ein künstliches Koma versetzt", sagte gestern Sonja Kurz, Sprecherin der Polizeidirektion Ratzeburg. Bei einer 58-jährigen Frau bestätigte sich der Verdacht auf einen Wirbelsäulenbruch. Allerdings hatte die Frau großes Glück, denn das Rückenmark blieb trotz der Verletzungen unbeschädigt. "Die Ärzte gehen davon aus, dass sie wieder auf die Beine kommt", so Kurz.

Unklar ist immer noch die Ursache des Unglücks. Wie berichtet, war ein 75-Jähriger mit seinem VW Golf am Sonnabend gegen 12 Uhr zwischen den Ständen hindurch ins Markttreiben gerast und hatte dabei mehrere Passanten verletzt. Die Unfallfahrt endete erst nach 50 Metern an einem Bäckerstand. "Möglich ist, dass der Mann bei dem Automatik-Fahrzeug Bremse und Gaspedal verwechselt hat", sagt Kurz. Da auch ein technisches Versagen des Autos nicht ausgeschlossen werden kann, hat die Polizei den Golf beschlagnahmt und eine Untersuchung veranlasst.

Der 75-jährige Unfallfahrer konnte bislang noch nicht vernommen werden. Er hat einen schweren Schock erlitten und wird vermutlich noch einige Tage im Krankenhaus verbringen müssen. "Gegen den Mann werden vermutlich Ermittlungen wegen Straßenverkehrsgefährdung und fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet", so Kurz.