Geesthacht (tja). Exklusiver Einblick für die Nachbarn des Wasserspeichers auf dem Spakenberg: Es ist ein wahres Kunstwerk, das dort entstanden ist.

Millionen kleiner Stalaktiten - wie an den Gewölben in Tropfsteinhöhlen - wurden künstlich an die Decke des Speichers der Stadtwerke gespritzt. Das Reservoir wurde monatelang saniert und ist jetzt betriebsbereit. Doch zuvor durften Anwohner sich das Objekt einmal ansehen.

"Die Stalaktiten geben der Decke eine ungleichmäßige Struktur, an der sich Wassertropfen nicht so halten können wie an glattem Beton", erklärt Wilfried Wendlandt vom technischen Büro der Stadtwerke. Vorteil: Keime, die sich in den hängenden Wassertropfen bilden könnten, haben keine Chance mehr. "Das Wasser tropft sofort ab", sagt Wendlandt.

400 000 Euro kosteten die Sanierungsarbeiten in der Oberstadt. Damit kann der hohe Qualitätsanspruch der Kunden problemlos gehalten werden. In dem unterirdisch angelegten Wasserspeicher an einem der geografisch höchsten Punkte der Stadt Geesthacht gibt es zwei jeweils 1250 Kubikmeter fassende Behälter aus Stahlbeton. Vom Wasserwerk am Richtweg wird nachts Wasser in die Behälter gefüllt, das tagsüber dann von den Geesthachtern verbraucht wird. Am Grünen Jäger (oberhalb von Krümmel) gibt es einen zweiten Wasserspeicher, der vom Wasserwerk an der Elbuferstraße aus gespeist wird.

Zurzeit verbrauchen die Geesthachter etwa 5000 Kubikmeter Wasser pro Tag, im Hochsommer sind es oft mehr als 7000 Kubikmeter. Zum Vergleich: Eine Badewannenfüllung beträgt 0,1 Kubikmeter.

Seit Anfang der 80er-Jahre gibt es den Speicher auf dem Spakenberg. Zum zweiten Mal wurde jetzt die innere Beschichtung erneuert. Das Trinkwasser löst aus dem Stahlbeton Stoffe aus, deshalb soll es nicht direkt mit dem Beton in Kontakt kommen. Die Stalaktiten-Decke entspricht dem Stand der Technik. Statt reinem Kunststoff ist zudem an den Wänden ein mineralisches Gemisch mit einem kleinen Kunststoffzusatz als Oberfläche angebracht.

Insgesamt musste eine Fläche von 2400 Quadratmetern neu beschichtet werden. "Jetzt ist alles top, das Ergebnis kann sich sehen lassen", bilanziert Wendlandt.