Die Grünen wollen den Ausbau der Solartechnik in Geesthacht weiter vorantreiben.

Sie gehört zu den größten Anlagen ihrer Art in Norddeutschland: Seit Donnerstag liefern 464 glänzend schwarze Photovoltaikpaneele auf den Dächern des städtischen Bau- und Betriebshofes Strom. Eine kleine Solaranlage war bereits Ende vergangenen Jahres zur Eröffnung des neuen Bauhofs in Betrieb gegangen. Für 750 000 Euro wurden nun alle verbleibenden Dächer des Ensembles an der Mercatorstraße mit Solarelementen bestückt. Die Leistung ist damit von 44 auf 150 kWpeak angestiegen - genügend Energie, um 50 Haushalte dauerhaft mit Strom zu versorgen. (kWpeak ist die Maßeinheit für die genormte Leistung einer Solarzelle oder eines Solarmoduls).

"Eine absolut imposante Anlage, die dem neuesten Stand der Technik entspricht", sagt Michael Pohl, Geschäftsführer der Geesthachter MP-Baumanagement GmbH, die den Bau des zweiten Abschnitts koordiniert hat.

Ein besonderer Grund zum Feiern war der Start der Anlage für die Geesthachter Grünen. Die Fraktion hatte den Bau der Anlage im September in den politischen Gremien beantragt und in langen Diskussionen zusammen mit SPD und den Linken durchgesetzt. Ursprünglich sollte nur die kleine Anlage errichtet werden, um Erfahrungen mit dem Sonnenstrom zu sammeln. "Wir haben viel politischen Ehrgeiz investiert. Aber wenn wir schon einmal so gut geeignete Dächer wie hier haben, dürfen wir diese Chance nicht vergeben", sagt Ali Demirhan, Vorsitzender der Grünen-Fraktion.

Für die Umweltpartei steht vor allem die Einsparung von klimaschädlichem CO2 durch die alternative Energietechnologie im Mittelpunkt. "Aber die Investition rechnet sich sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich", sagt Demirhan. "In zehn Jahren wird sich die Anlage amortisiert haben, in 20 Jahren haben wir sogar 750 000 Euro Gewinn gemacht." Die Stadt setzt auf eine Garantie, dass der eingespeiste Strom mit 43 Cent pro Kilowattstunde vergütet wird.

Für die Grünen ist der Betriebsstart zudem Anlass, den Solarstrom in Geesthacht weiter zu fördern: "Wir gucken jetzt nach Mehrheiten, um weitere Anlagen durchzusetzen", sagt Demirhan. Beispielsweise seien die Dächer der Schulen für einen Ausbau geeignet.